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Nicht jedes Abwasser eignet sich für eine Ozon-Behandlung

5. August 2015 | Andres Jordi

Die Behandlung von Abwasser mit Ozon-Gas ist eine wirksame Methode, um Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen. Bei speziell belasteten Abwässern, etwa aufgrund von Einleitungen aus Industrie oder Gewerbe, können dabei aber ökotoxikologisch problematische Transformationsprodukte entstehen. «Enthält das Wasser beispielsweise Bromid, bildet sich bei der Ozonung möglicherweise krebserregendes Bromat», sagt Urs von Gunten, der an der Eawag und der ETH Lausanne Verfahren zur Elimination von Mikroverunreinigungen erforscht. Der Umweltchemiker und sein Team haben einen fünfstufigen Test entwickelt, mit dem sich beurteilen lässt, ob sich ein Abwasser für eine Ozonbehandlung eignet oder nicht. «Der Test bietet den Behörden eine Entscheidungshilfe beim Ausbau von Kläranlagen», sagt von Gunten. In den kommenden Jahren werden in der Schweiz rund hundert Kläranlagen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet.