Projekte

Umweltmanagement an der Eawag

Die Eawag betreibt seit den 90er Jahren ein Umweltmanagement. Ab 2003 geschah dies nach den Vorgaben von Rumba. Rumba ist das Ressourcen- und Umweltmanagement des ETH-Bereichs und der gesamten Bundesadministration. Die Kennzahlen werden in ganzen ETH-Bereich erhobenen und auf der Eawag-Webpage, im Jahresbericht der Eawag und im Jahresbericht des ETH-Bereichs publiziert. Die Zusammenarbeit mit Rumba wurde 2016 beendet, die Erhebung der Daten und die Ausführung von Massnahmen wurde fortgesetzt. Zusätzlich zur Publikation im ETH-Bereich werden die Daten seit 2017 für das Programm VBE aufbereitet.

Abfälle

An der Eawag werden die verschiedenen Abfälle getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt. Durch die Aufarbeitung der Abfallfraktionen bei den Recyclingfirmen ist die Wiederverwertung der Rohstoffe nach dem aktuellen technischen Stand gewährleistet.

Ökologische Beschaffungen, Umgang mit Chemikalien

Die Eawag ist Gründungsmitglied der IGÖB Interessengemeinschaft Ökologische Beschaffung Schweiz und ist bestrebt, deren Empfehlungen zu befolgen. Das Umwelt-Team setzt sich für einen ressourcenschonenden Umgang mit Chemikalien an der Eawag ein. Die Mitarbeitende können über das Eawag-Intranet alle Bestellungen einsehen.

Kommunikation

  • Über aktuelle Projekte wird bedarfsgerecht informiert. Für Mitarbeitende der Eawag sind Informationen über die Aktivitäten des Umwelt-Teams über das Eawag-Intranet zugänglich.
  • Jährlich, jeweils im Frühjahr, wird ein kurzer Artikel für den Jahresbericht verfasst. Dieser ist zusammen mit dieser Homepage unser Umweltbericht.

Projekte und Initiativen nach Bereichen

Energie

100 % erneuerbare Energien für die Eawag

Die Direktion hat am 4. Dezember 2006 auf Antrag des Umwelt-Teams weitreichendeEnergie-Ziele für die Eawag beschlossen:

Die Eawag trifft alle notwendigen Massnahmen, um ihren gesamten Strom- und Wärmebedarf mit erneuerbaren Energien und umweltfreundlich zu decken.

  • Der Stromeinkauf wurde ab 2007 schrittweise auf Ökostrom naturemade star umgestellt und seit 2010 wird der ganze Bedarf der Eawag Dübendorf und seit 2012 auch der Eawag Kastanienbaum damit gedeckt. Das Label naturemade star wurde von der Eawag mit entwickelt. Es gewährleistet, dass die Wasserkraftnutzung die ökologischen Rahmenbedingungen einhält und ist generell der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Da in Dübendorf und Kastanienbaum ein direkter Bezug von naturemade star zertifiziertem Strom nicht möglich ist, wird der Umweg über den Einkauf von Zertifikaten beschritten. D.h. anderswo wird in dem Masse wie von uns finanziert, Ökostrom zum Preis des Normalstroms eingespeist.
  • Die Eawag deckt ihren Mobilitätsbedarf CO2-neutral. Der CO2-Ausstoss wird nicht nur beim Flugverkehr, sondern beim gesamten Mobilitätsbedarf – ausgenommen ÖV - durch Abgaben und Finanzierung geeigneter Projekte kompensiert.

Die Eawag produziert eigenen Solarstrom. Am 12. Juli 2007 hat die Direktion der Eawag dem weiteren Ausbau der Fotovoltaik zugestimmt. Der Ausbau in Kastanienbaum ist im Herbst 2007 erfolgt. In Dübendorf wurde Ende 2012 eine zusätzliche Anlage auf dem renovierten Bürogebäude in Betrieb genommen und Ende 2015 auf dem Forum Chriesbach. Mit den derzeitigen Anlagen werden jährlich gut 170 MWh Solarstrom für den eigenen Bedarf produziert. In den Jahren 2010 und 2011 wurden für die Eawag in Dübendorf rund 2000 MWh Ökostrom naturemade star eingekauft; ab 2012 waren es 2200-2500 MWh. Das entspricht 100% unseres Stromverbrauchs in Dübendorf abzüglich eigener Produktion. 97.5% des eingekauften Stroms waren aus den naturemade star zertifizierten Wasserkraftwerken in Thun (AAREwerke), 2.5% stammten aus einer Windkraftanlage. Per 1. Januar 2011 wechselten wir für den Ökostrom naturemade star zur BKW FMB Energie AG, wiederum mit 97.5% Wasserkraft und 2.5% Windkraft und per 1. Januar 2015 zur Energie Thun AG mit 97.5% Wasserkraft und 2.5% Solarkraft . Der Ökostrom naturemade star für Kastanienbaum wurde ab 2012 von den Städtischen Werken Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall bezogen (ebenfalls 97.5 % Wasserkraft) und ab 1. Januar 2015 von der Repower AG. Seit 2012 waren das Zertifikate für 675-900 MWh, was ebenfalls einer Deckung von 100% des Verbrauchs entspricht.

Neben den CO2-Abgaben für Flugreisen (seit 2003) gelten an der Eawag seit den späten 90er Jahren Umweltabgaben für die Autoausleihe bei Dienstfahrten. Diese wurden im 2008 unter dem Aspekt der CO2-Neutralität überdacht und neu formuliert.

Unter Mobilitätsmanagement sind weitere Angaben zu den Kompensationsabgaben zu finden.

Bauten

Das Umwelt-Team begleitet den Bau- und Betriebsbereich in direkter Zusammenarbeit mit dem Technischen Dienst.

Die Eawag erstellte in Dübendorf gemeinsam mit der Empa das Forum Chriesbach. Bereits bei der Formulierung der Projektierungsvorgaben wurden Mitglieder des Umwelt-Teams konsultiert. Aspekte nachhaltiger Entwicklung wurden von allem Anfang an in hoher Priorität eingebracht. Gefordert wurde eine möglichst autarke Energieversorgung basierend auf erneuerbaren Energien, ein beispielhaft sparsamer Umgang mit Wasser (inkl. Urinseparation), die Verwendung umweltverträglicher Materialien und eine natur- und menschenfreundliche Umgebungsgestaltung. Das Forum Chriesbach wurde im Juli 2006 bezogen und ist seither das Hauptgebäude der Eawag.

Info und Bilder

Ergänzend zur Betriebsoptimierung lief im 2008 ein Projekt zur Energie-Bilanz des Forum Chriesbach, mitfinanziert durch das Bundesamt für Energie BFE. Dieses Projekt wurde am 23. Januar 2009 mit einer öffentlichen Tagung abgeschlossen (Eawag Forum Chriesbach: Vision und Realität). Neben Mitarbeitenden des Umwelt-Teams waren Fachleute der Empa und der 3-Plan Haustechnik AG am Projekt beteiligt.

Im Januar 2008 wurde das mit grosser Eindringungstiefe sanierte und um zwei Geschosse aufgestockte Bürogebäude aus den 60er Jahren wieder in Betrieb genommen. Ein energetisch schlechtes Mietgebäude konnte abgegeben werden.

2009 bis Frühjahr 2010 wurde das Laborgebäude in Dübendorf saniert. 2011 bis 2013 das Laborgebäude in Kastanienbaum. Weil Teile des Labors in Betrieb blieben, waren diese Sanierungen besonders anspruchsvoll. 2014 bis 2015 folgte in Dübendorf der Bau des Versuchsgebäudes Aquatikum – des ersten Laborgebäudes der Schweiz, das nach Minergie-P-Eco zertifiziert wurde. Die experimentellen Anlagen wurden 2016 mit 36 Versuchsteichen im Aussenbereich ergänzt.

Ein wichtiges Anliegen ist weiterhin die Umgebungsgestaltung. Die Eawag wurde im Juni 2008 vom Dübendorfer Naturschutzverein für die naturnahe Gestaltung und Pflege des Firmenareals ausgezeichnet.

In 2005 wurde ein Revitalisierungsprojekt für den Chriesbach ins Leben gerufen. Die Leitung für Planung Bau und Unterhalt hatte bzw. hat der Kanton Zürich. Ein erster Abschnitt wurde in 2010 realisiert, ein zweiter Ende 2012. Am 4. April 2012 hatte der Regierungsrat des Kantons Zürich die Gelder für die weitere Umsetzung des Projektes bewilligt. Die Hauptarbeiten erfolgen in 2013. Ein Freiluftlabor der Eawag im Bachbereich ist Teil des Projektes. Der revitalisierte Bach und das Freiluftlabor wurden im Mai 2014 eröffnet.

Mobilitätsmanagement

Angebote für Mitarbeitende und Massnahmen, die zu einem kohärenten Mobilitätsmanagement beitragen, werden laufend erweitert und ergänzt. 2014 wurde der Duschbereich in Dübendorf erneuert und die Kennzahlen zu den Geschäftsreisen wurden erstmals auf der Eawag-Internetseite „Umwelt und Energie“ publiziert. Auf den 1. Januar 2015 wird das Job-Abonnement für Mitarbeitende eingeführt. Die Bestrebungen im Mobilitätsmanagement sind hier [pdf] aufgelistet.

Reisen mit öV

Für einen ökologischeren Personentransport im geschäftlichen wie im privaten Bereich werden die Bundesermässigungen durch die Eawag zusätzlich erhöht (finanziert aus den Parkplatzgebühren und den CO2- und Lenkungs-Abgaben für die Autobenutzung). Diese Regelung besteht seit 2002 und entstand auf Initiative des Umwelt-Teams.

Insgesamt werden private Generalabonnements mit CHF 1'255 (2. Klasse) und CHF 1'630 (1. Klasse) unterstützt. Übereinstimmend mit der allgemeinen Bundesregelung erhalten Mitarbeitende, welche mindestens für ein Jahr angestellt sind, ein Halbtaxabonnement kostenlos.

Der ZVV-BonusPass, der Z-BonusPass und das Passepartout-Job-Abo (LU/OW/NW) bieten jenen Eawag-Mitarbeitenden Vorteile, die in der näheren Umgebung ihres Arbeitsortes wohnen. Für diese Mitarbeitenden lohnt sich der Kauf des Generalabonnements oft nicht und sie können nur beschränkt vom Halbtax-Abonnement profitieren, weil dieses die Streckenabonnemente nicht vergünstigt. Das Job-Abonnement schliesst somit eine Lücke. Das Abonnement wird mit einem Beitrag der Eawag, der die Differenz zum Vollpreis übersteigt, für den Besitzer verbilligt. Mit dem Job-Abonnement wird zudem die Benützung des regionalen Netzverbundes günstiger.

Flugreisen und CO2-Kompensation

Bei Flugreisen beträgt die CO2-Kompensationsabgabe mindestens Fr. 20.- maximal Fr. 200.-. Diese Abgabe wird für CO2-sparende Massnahmen an der Eawag eingesetzt (aktuelle Verwendung siehe Abschnitt Velos). Bei aus externen Mitteln finanzierten Flugreisen wird seit 2003 die Stiftung myclimate - the Climate Protection Partnership unterstützt.

Tipps für die Wahl des Transportmittels bei Geschäftsreisen:

  • Minimale Delegationsgrösse
  • Telefon- oder Videokonferenz als Alternative
  • Kombinieren von Flugreisen, resp. Übernahme Dossiers
  • bei Continentalstrecken bis 800 km Zug und nach Möglichkeit Nachtzug benützen (Sitzungsbeginn beeinflussen)
  • Continental-Flüge bis 600 km vermeiden (z.B. Amsterdam oder Wien)

Berechnen der ökologisch günstigsten Reisevariante:

Wichtige Hinweise:

  • Umweltbelastung: Bei Flugreisen Europa ist die Umweltbelastung 5 - 6 x höher als bei Bahnreisen.
  • Reisezeit: Bei Bahnreisen bis 5 h ist die Gesamtreisezeit per Flugzeug eher grösser.
  • Kosten: Bei Benützung des Nachtzuges kann Arbeitszeit gewonnen werden und es können Hotelkosten gespart werden.

Präsentation «Fly aware» [Englisch, pdf]

Velos

Für die Leistungen zur besseren Anbindung an den öffentlichen Verkehr wurde die Eawag 2004 und 2009 durch ProVelo Schweiz ausgezeichnet.

Die Finanzierung der Veloförderung erfolgt über eine firmenintern erhobene Lenkungsabgabe bei Flugreisen.

Infrastruktur: In Dübendorf wurde der Velo- und Fussweg entlang des Chriesbachs auf Initiative der Eawag ausgebaut und führt seit 2010 unter einer stark befahrenen Strassenkreuzung durch. Am Bahnhof Stettbach wird gemeinsam mit der Empa eine abschliessbare Veloabstellanlage betrieben. Vermieter ist die Stadt Dübendorf. 2010 wurde sie erneuert und auf 140 Plätze erweitert, die bereits voll ausgelastet sind. Auch innerhalb der Betriebsgelände in Dübendorf und Kastanienbaum wurden die Veloabstellanlagen aufgewertet. Zudem wurden an beiden Standorten elektrische Anschlüsse geschaffen. Für Velo-Reparaturen besteht eine Zusammenarbeit mit örtlichen Velowerkstätten.

Räumungsaktion: Jährlich findet eine Räumungsaktion für verlassene und defekte Velos statt. 50 sind bis jetzt repariert worden und stehen als Firmenvelos gegen ein Depot bis zu einem Jahr kostenlos zur Verfügung. Interessierte der Eawag können sich bei der Werkstatt melden. Kurzzeitausleihen für einige Stunden sind ebenfalls gratis möglich (beim Empfang melden). Ein vergleichbares Angebot besteht für Mitarbeitende und Gäste in Kastanienbaum.

Velofreundlicher Betrieb: Die Eawag hat zusammen mit vier weiteren Betrieben den Anerkennungspreis als Velofreundlicher Betrieb 2004 erhalten. Dieser Preis wurde durch die IG Velo Schweiz damals zum vierten Mal im Rahmen des prix pegasus verliehen (Jurybericht [pdf]). 2009 hat die Eawag erneut einen Anerkennungspreis erhalten (Jurybericht [pdf]).


Die beiden Eawag-Standorte Dübendorf und Kastanienbaum sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, haben aber keinen unmittelbaren Nahverkehrsanschluss. Diese Lücke liess sich mit einer Reihe velofreundlicher Angebote verkleinern. Die Angebote werden rege genutzt und etappenweise weiter ausgebaut.

Kernbereiche der Angebote sind: 

  • Gesicherte Abstellplätze: Vandalen-sichere Veloeinstellplätze beim Bahnhof Stettbach in einem von der Eawag und dem benachbartem Forschungsinstitut Empa gemieteten abschliessbaren Bereich des 2010 eröffneten Gebäudes der Velostation Nord. Die Eawag hatte seit 1994 am selben Standort ein Gewerbegebäude zur sicheren Veloeinstellung gemietet. Dieses musste dem Bau der Glattalbahn weichen. Initiantin für die neue Lösung war die Eawag. Vermieterin ist die Stadt Dübendorf . Investionsbeitrag, Raummiete und Unterhalt der Anlage sind von der Eawag und Empa bezahlt. Im Einstellraum sind Schliessfächer zur Gepäckaufbewahrung. An den umliegenden Bahnhöfen bestehen zudem öffentlich zugängliche abgeschlossenene und überdachte Veloeinstellmöglichkeiten. Auslagen für die Nutzung dieser Angebote werden den Mitarbeitenden von der Eawag rückvergütet.
  • Tages-Ausleihen: Seit Langem besteht für alle die Möglichkeit, sich für kurze Nutzungen kostenlos ein Velo auszuleihen. Dieses Angebot wurde 2008 stark verbessert und ausgebaut. Die Velos werden regelmässig gewartet und sind in gutem Zustand. Tages-Ausleihen erfolgen in Dübendorf über den Hausdienst am Empfang.
  • Langzeit-Ausleihen: Seit 2003 wird eine Langzeit-Ausleihe (eine Woche bis maximal ein Jahr) angeboten (heute 50 Velos). Die Ausleihe ist ebenfalls kostenlos, bedarf aber einer Depotgebühr. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an akademische Gäste und gilt auch für Studierende, die an der Eawag ihre Bachelor- oder Masterarbeit machen. InteressentInnen für die Langzeit-Ausleihe am Standort Dübendorf können sich bei der Eawag-Werkstatt melden.

Aus 100 alten Velos mach 40 neue...
Die Ausleih-Angebote wurden dadurch möglich, dass verwaiste, defekte Fahrräder, die auf dem Betriebsareal abgestellt waren, markiert und nach einer Wartefrist eingesammelt und in der betriebseigenen Werkstatt nach einer weiteren Wartefrist repariert wurden. Aus über 100 Velos konnten so gegen 40 gut instand gesetzte Velos in den Pool der Eawag aufgenommen werden. Gleichzeitig wurde das Areal dadurch entrümpelt. Ein Aufruf an die Mitarbeitenden führte zu zusätzlichen Betriebsvelos von teilweise hoher Qualität.
 

Bike to work

Seit 2006 beteiligten wir uns erfolgreich bei der Aktion Bike to work.

Verpflegung

Personalrestaurant aQa

Im Eawag Forum Chriesbach ist ein modernes, geräumiges und attraktives Personalrestaurant mit biologischem Angebot und saisongerechter ausgewogener Ernährung realisiert. Auf Grund detaillierter Abklärungen und Besichtigungen von Referenzbetrieben wurde die Führung dem Eldora AG übertragen. Das Restaurant aQa ist Goût Mieux zertifiziert. Es gilt die Fischliste des WWF Schweiz. Das Umwelt-Team wirkt beratend mit und unterstützt den Goût Mieux - Betrieb mit Aktionen.

Das Restaurant aQa ist auch öffentlich zugänglich (geöffnet Mo-Fr 08.00 - 15.30 Uhr).