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Schwerpunkt Lehre: Win-Win für Masterstudierende und Betreuende

4. Oktober 2019 | Karin Stäheli

Neben Forschung und Beratung ist die Lehre einer der drei Pfeiler der Eawag. Jedes Jahr werden am Institut rund 140 Masterstudierende betreut und teilweise direkt in Forschungsprojekte involviert. Diese Einbettung, die flachen Hierarchien sowie die interdisziplinäre Kultur der Eawag bilden eine einzigartige Umgebung, die von Studierenden und Betreuenden sehr geschätzt wird und immer wieder zu ausgezeichneten Master-Abschlüssen führt.

Es ist beachtlich: Im Jahr 2018 stammten fünf der elf von der ETH Zürich ausgezeichneten Masterarbeiten in den Umweltingenieurwissenschaften von Studierenden, die an der Eawag betreut wurden. Doch nicht nur die Umweltingenieurwissenschaften fallen auf, auch in anderen Eawag Disziplinen sind die Studierenden gemäss ihren Betreuenden motiviert und die Qualität der Arbeiten ist hoch.

An der Eawag sind Masterarbeiten meist in Forschungsprojekte eingebunden. Das hat für die Studierenden den Vorteil, dass sie sich innerhalb eines vorgegebenen Rahmens bewegen können und trotzdem die Flexibilität haben, eigene Perspektiven einzubringen. Dominik Boller, dessen Masterarbeit in den Umweltingenieurwissenschaften von der ETH ausgezeichnet wurde, hat gerade dies sehr geschätzt: «Ich hatte viel Freiheit, um meine eigenen Ideen umzusetzen. Die Offenheit der Forschenden sowie die ultraflachen Hierarchien waren sehr motivierend, man musste keine Angst haben, manchmal Dinge zu hinterfragen.» Auch für Livia Britschgi und Viviane Furrer, ebenfalls Gewinnerinnen der ETH-Auszeichnung, war es sehr wertvoll, dass sie direkt auf Gruppenleiter zugehen und Fragen stellen konnten oder auch in der Werkstatt bereitwillig Unterstützung erhalten haben, um ihre Versuche aufzubauen.

Die betreuenden Personen profitieren ebenfalls von der Zusammenarbeit mit Masterstudierenden, da diese ihnen immer wieder frische Sichtweisen und teilweise neue Ansätze oder Methoden näherbringen. Samuel Renggli, Betreuer in der Eawag Abteilung Sandec, schätzt es zu sehen, wie sich originelle Ideen entwickeln und Unsicherheiten abgebaut werden: «Masterstudierende können bereits konkrete Forschungsarbeit leisten und im besten Fall ist dies für das ganze Forschungsprojekt nützlich.» Karin Ingold ist Gruppenleiterin in der Abteilung Umweltsozialwissenschaften und seit über zehn Jahren Betreuerin von Masterarbeiten an der Eawag und der Uni Bern. Sie betont, dass man flexibel sein müsse und die Erwartungen zu Beginn nicht zu hoch ansetzen sollte. Denn die Studenten befänden sich immer noch in der Ausbildung und die Arbeiten könnten in unterschiedlichen Bereichen auch unterschiedliche Qualität aufweisen. Aber: «Wenn man andere oder neue Aspekte der Forschung abdecken will und Kapazität zur Betreuung besteht, dann würde ich zur Einbindung von Masterstudierenden raten. Als Betreuerin profitiere ich persönlich und fachlich von der Zusammenarbeit». Die Einbindung von Studierenden in abteilungsübergreifende Projekte sieht Karin Ingold als besondere Stärke der Eawag: «Wir können ihnen in den Forschungsprojekten die gelebte Interdisziplinarität bieten, sie bringen dafür neue, übergreifende Forschungsansätze ein, die wir teilweise noch gar nicht kennen.»

Dieses wertschätzende Klima an der Eawag bietet eine gute Grundlage für weitere ausgezeichnete Arbeiten.