Notizie

Die gebietsfremde Quaggamuschel breitet sich in der Schweiz aus und beeinflusst die Seeökosysteme

24 marzo 2022 | Yannik Roth, Annette Ryser

Neue Daten und ein Faktenblatt liefern Einblick in die problematische Verbreitung der invasiven Quaggamuschel in der Schweiz. Die Autorinnen und Autoren befürchten, dass die aggressive Ausbreitung der Muschelart die Seeökosysteme wesentlich belasten wird.

Auf der ganzen Welt zählen invasive Arten zu den wichtigsten Gründen für den Rückgang der Artenvielfalt in Ökosystemen. Eine dieser invasiven Arten, die sich derzeit in Schweizer Gewässern breitmacht, ist die Quaggamuschel (Dreissena bugensis). Sie stammt ursprünglich aus dem Schwarzmeerraum und ist mittlerweile in grossen Teilen Europas und Nordamerikas verbreitet. Zusammen mit der Zebramuschel (Dreissena polymorpha) gilt sie als eine der aggressivsten invasiven Arten.

Während die Zebramuschel schon seit den 1960er-Jahren in der Schweiz präsent ist, wurde die Quaggamuschel zum ersten Mal im Jahr 2014 nachgewiesen. Seither hat sie sich in verschiedenen Schweizer Seen ausgebreitet. Im Bodensee hat sie sogar die Zebramuschel weitestgehend ersetzt. Die Fähigkeit der Quaggamuschel, sich fast ganzjährig fortzupflanzen, weiches Substrat in der Tiefenzone zu besiedeln und ihre effizientere Nahrungsaufnahme werden als wesentliche Gründe angesehen, warum die Quaggamuschel in tiefen Seen gegenüber der Zebramuschel konkurrenzfähiger ist und zunehmend an deren Stelle tritt.