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Toxische Konzentrationen genau bestimmen

30 marzo 2021 | Annette Ryser

Ökotoxikologische Tests müssen äusserst genau sein – was Forschung und Praxis oft vor Herausforderungen stellt. Die Eawag hat nun ein Computermodell entwickelt, das noch genauere Tests bei hohem Durchsatz ermöglicht, einfach und breit anzuwenden ist und Ressourcen spart.

Wie gefährlich sind Chemikalien, die in die Gewässer gelangen, für die aquatischen Lebewesen? Um diese Frage zu beantworten, braucht es unter anderem Tests an Organismen oder – immer häufiger – an isolierten Zellen, welche die Untersuchungen an Organismen ersetzen können. Das Wasserforschungsinstitut Eawag erforscht und entwickelt solche ökotoxikologischen Tests. Kristin Schirmer, Leiterin der Abteilung Umwelttoxikologie und Titularprofessorin an ETH Zürich und EPFL, erklärt: «Wir möchten sehr genau bestimmen können, bei welchen Konzentrationen einer Chemikalie welche Effekte auftreten.» Denn dies hat in der Praxis Einfluss auf die ökotoxikologische Bewertung der Chemikalie und kann somit auch in die politische Diskussion und in Zulassungsverfahren einfliessen.

Interpretation der Testergebnisse erschwert

Bisher standen Forschende auf der ganzen Welt jedoch vor einem Problem: Wenn für die Tests kleine Volumen verwendet werden – und das ist immer häufiger der Fall bei modernen, teils automatisierten Testverfahren– entspricht die verwendete Konzentration einer Chemikalie in den Probenträgern (den sogenannten Titerplatten) nicht mehr genau jener Konzentration, der die Zelle oder der Organismus im Versuch ausgesetzt ist. Das kann das Testergebnis verfälschen, das heisst, die Toxizität einer Chemikalie wird unter Umständen unterschätzt.