Abteilung Siedlungshygiene und Wasser für Entwicklung

Wasser, Verhaltensänderung und Umwelthygiene: (WABES)

 

Wasser, Abwasserentsorgung und Abfallmanagement sind durch ihre Dienstleistungsketten eng miteinander verbunden und haben oft negative Wechselwirkungen. Siedlungsabfälle verstopfen beispielsweise die Abwasserkanäle, was zu verschmutzten Wasserquellen führt. Umgekehrt gibt es auch Möglichkeiten für positive Wechselwirkungen zwischen ihnen, beispielsweise die Wieder­verwendung von gereinigtem Abwasser für industrielle Nutzungen oder die gemeinsame Kompostierung von Fäkalschlamm und organischen Abfällen.

Es gibt nur wenige Untersuchungen über die Wechselwirkungen zwischen diesen Ver- und Entsorgungsdienstleistungen und ihren Planungsprozessen, die aufgrund ihres isolierten Charakters oft nicht in der Lage sind, solche Wechselwirkungen zu antizipieren. Dies ist vor allem in Kleinstädten und mittelgroßen städtischen Zentren in Afrika südlich der Sahara der Fall. Die bessere Integration von Wasser, Abwasser und Abfallmanagement wird in zwei Kleinstädten in Uganda in Zusammenarbeit mit der Makerere Universität erforscht.

Darüber hinaus bestehen in den Dienstleistungsketten der Wasserversorgung, der Abwasser­entsorgung und der Entsorgung fester Abfälle einige Herausforderungen. Daher hat das Projekt auch eine eigene Forschungsdimension, die darin besteht, Wissenslücken bei der Bereitstellung dieser drei grundlegenden Dienstleistungen zu untersuchen, einschließlich der Entwicklung und Erprobung relevanter Instrumente und Ansätze.

Diese beiden Möglichkeiten bilden die Grundlage für das vierjährige transdisziplinäre Forschungsprojekt WABES. Das Projekt baut auf der aktuellen Forschung auf, um Wissen zu untersuchen, zu validieren und zu verbreiten, das auf die folgenden Ergebnisse abzielt:

  1. Verbesserter und gerechter Zugang zu sicher bewirtschaftetem Wasser und umweltgerechter Abwasserentsorgung
  2. Integrierte und integrative Planungsmethodik für Wasser- und Abfalldienstleistungen in Kleinstädten
  3. Aufbereitung und Weitergabe von Forschungsergebnissen für Praktiker und für die Politikberatung

Um diese Ziele zu erreichen, beabsichtigt das Team folgendes:

  1. Zusammenarbeit mit Forschern und Praktikern, um integrierte Ansätze und Innovationen in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung zu ermitteln, zu testen, zu dokumentieren und zu verbreiten
  2. Die marginalisierten Bevölkerungsgruppen zu erreichen und dabei übergreifende Themen wie Gleichberechtigung, Gender und Diskriminierung zu berücksichtigen.
  3. Verknüpfung von Forschungsergebnissen mit aktuellen politischen und praktischen Dialogen, z.B. auf nationalen oder internationalen Konferenzen um Wirkung zu erzielen.
  4. Entwicklung und Verbreitung von Lerninhalten für ausgewählte Zielgruppen und Hochschulstudenten.

WABES ist nicht nur ein Weg zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch zur Verbreitung der für Praktiker relevanten Erkenntnisse. Dazu gehören Planer, Ingenieure, politische Entscheidungsträger und Finanzinstitute, die ein Interesse an der Verbesserung der Grundversorgung in den vielen Kleinstädten in Afrika südlich der Sahara und darüber hinaus habe

Weitere Informationen bei:  christoph.luethi@eawag.ch

Durchführungszeitraum: 2022-2026

Finanzierung: Eawag und Schweizerische Entwicklungszusammenarbeit (DEZA)

Publikationen

Advancements in and integration of water, sanitation, and solid waste for low- and middle-income countries

The water, sanitation, and solid waste sectors are closely related and have many interactions between their respective service chains in low-and middle-income countries. Currently, these interactions mostly lead to cross-contamination, and opportunities for co-benefits are seldom realized. This review presents the key advancements within each of these three development sectors in the past two decades. We identify numerous similarities such as decentralization, resource recovery, community involved planning, and digitalization. Despite the potential for synergies and the opportunities to maximize positive interactions, there have been few attempts to break the existing sectoral silos in order to integrate these three service chains. We argue that, with the right enabling environment, an integrated approach to holistically planning and implementing water supply, sanitation, and solid waste management can create positive interactions resulting in co-benefits among complementary development goals.
Narayan, A. S.; Marks, S. J.; Meierhofer, R.; Strande, L.; Tilley, E.; Zurbrügg, C.; Lüthi, C. (2021) Advancements in and integration of water, sanitation, and solid waste for low- and middle-income countries, Annual Review of Environment and Resources, 46, 193-219, doi:10.1146/annurev-environ-030620-042304, Institutional Repository
Narayan, A. S., & Boller, M. (2023). To integrate or not to integrate? Water and waste as unified basic services. PLoS Water, 2(9), e0000180 (4 pp.). doi:10.1371/journal.pwat.0000180, Institutional Repository

Integrated assessment of water, sanitation and solid waste service in schools in small towns in Uganda. Research Brief March 2024