Notizie

Wasser in der Siedlung ist zentral gegen Hitze

14 ottobre 2021 | Andri Bryner

Hitzeperioden und lokale Starkregen werden mit dem Klimawandel zunehmen. Die traditionelle Siedlungsentwässerung stösst an ihre Grenzen. Mit Konzepten aus blau-grüner Infrastruktur können die Probleme angegangen werden. Gut geplante Lösungen bieten gleichzeitig einen Mehrwert für die Biodiversität und die Lebensqualität in den Städten.

Alle Klimamodelle sind sich einig, dass Hitze- und Trockenperioden künftig auch in der Schweiz länger anhalten und intensiver sein werden. Ebenfalls zunehmen werden aber auch heftige Regenfälle, welche die Siedlungsentwässerung vor grosse Probleme stellen. Fast ein wenig als «Allerweltsheilmittel» gegen beide Tendenzen wird zur Zeit der Begriff der BGI (Blau-Grüne Infrastruktur) gehandelt. Darunter werden, vereinfacht gesagt, Grün- und Wasserflächen in der Stadt verstanden – Bäume, sowie begrünte Dächer oder Fassaden eingeschlossen. Wegen des Rückhalts und der verzögerten Abgabe des Wassers wird gelegentlich auch von «Schwammstadt» gesprochen oder noch weiter gefasst von NBL (Nature Based Solutions, also naturnahe Lösungsansätze).

Verdunstung wichtigster Kühlmechanismus

Zu einem modernen Verständnis von BGI zählt, dass man darunter nicht nur einen einzelnen Baum oder einen Springbrunnen im Park versteht, sondern dass dahinter eine strategische Planungsabsicht steckt und dass auch das Potential von BGI zur Verbesserung der Ökologie erfasst wird. Ein möglichst naturnaher Wasserkreislauf mit Bachläufen und offenen Wasserflächen im Siedlungsraum spielt daher eine wichtige Rolle in allen BGI-Konzepten. Dies insbesondere deshalb, weil verdunstendes Wasser klar der dominante Kühlungsmechanismus ist und weil Gewässer als Vernetzungs- und Wanderkorridore im Siedlungsgebiet für die Biodiversität sowie für die Lebensqualität der Anwohnenden enorm wichtig sind.