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Forschen, um die Pestizidbelastung zu reduzieren

9 giugno 2021 | Andri Bryner

Modernste Analysetechnik weist potenziell toxische Stoffe bereits in sehr tiefen Konzentrationen nach. Doch die Forschung will nicht nur dokumentieren, sondern auch verstehen, wie es zur Belastung in Bächen und im Grundwasser kommt und Verbesserungsmassnahmen vorschlagen. 

Im Landwirtschaftsgebiet fliesst viel Wasser von den Feldern sowie von Strassen und Wegen über Schächte und andere künstliche Entwässerungen direkt in Bäche. Weil dieses Wasser weder über eine Bodenpassage noch in einer Kläranlage gereinigt wird, sprechen Fachleute von hydraulischen Kurzschlüssen, über die auch Pestizide in die Gewässer gelangen. Zwanzig Einzugsgebiete im Mittelland und im Jura haben Forscherinnen und Forscher der Abteilung Umweltchemie dafür unter die Lupe genommen – mit Drohnenaufnahmen, Plänen und Begehungen.

Vor allem für kleine Bäche problematisch

Von den untersuchten Ackerflächen, die mit einem Gewässer verbunden sind, gelangen unterschiedliche Anteile des Abflusses über Kurzschlüsse in die Bäche, je nach Topographie, Zahl der Schächte und weiteren Faktoren. Über alle Einzugsgebiete liegt der Wert bei 55 Prozent. Die Autoren der Studie schliessen daraus, dass über diesen Weg die Bäche erheblich mit Pflanzenschutzmitteln belastet werden. Dies umso mehr, als auch die Abschwemmung von Pestiziden von Strassen und Wegen deutlich höher sein dürfte als bisher angenommen. Das haben die Forschenden mit Wasserproben aus Einlaufschächten untersucht: Während Regenfällen stiegen die Pflanzenschutzmittel-Konzentrationen dort stark an. Das Wasser aus den Schächten müsste bis um das 50-fache verdünnt werden, um im Bach eine Gefährdung der Organismen zu vermeiden.