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Überraschender Fund von Schadstoffen in Flohkrebsen
3 dicembre 2018 |
Das Wasser in Schweizer Flüssen ist mit zahlreichen Mikroverunreinigungen belastet. Noch ist aber kaum erforscht, wie sich diese Spurenstoffe auf die Lebewesen in den Gewässern auswirken. Eine Forschungsgruppe der Eawag konnte nun erstmals im grossen Rahmen nachweisen, dass sich solche Spurenstoffe in Flohkrebsen (Gammariden) anreichern und sich möglicherweise negativ auf die Tiere auswirken.
«Weil die Spurenstoffe im Wasser stark verdünnt sind, wussten wir zu Beginn nicht, ob wir die in den Gammariden überhaupt detektieren können», sagt Juliane Hollender, Leiterin der Abteilung Umweltchemie an der Eawag. Doch ihre Doktorandin Nicole Munz fand mithilfe innovativer Messmethoden einen ganzen Cocktail an Stoffen in den Tierchen. Munz orientierte sich dabei unter anderem an einem bereits bekannten Verfahren zum Nachweis von Stoffen in Fischen sowie an Methoden aus der Lebensmittelanalytik.
Ermutigende Daten aus Herisau
Im Rahmen des internationalen EU Projekts Solutions und des Forschungsprogramms Ecoimpact der Eawag (siehe Box) entnahm Munz ober- und unterhalb von 13 Abwasserreinigungsanlagen (ARAs) Wasserproben und sammelte Gammariden. Aus den Tierchen, die Munz bei den ARAs gesammelt hatte, konnte sie im Labor insgesamt 63 verschiedene Stoffe extrahieren. Im Durchschnitt fanden sich in den Exemplaren oberhalb des ARA-Ausflusses vier, in denjenigen unterhalb 14 Substanzen.