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Biotests bewerten Ozonung und Nachbehandlung von Abwasser

2 maggio 2022 | Anke Schäfer, Annette Ryser

Die Ozonung ist ein etabliertes Behandlungsverfahren, um Mikroverunreinigungen aus Abwasser zu entfernen. Da dabei jedoch instabile toxische Reaktionsprodukte entstehen können, ist eine biologische Nachbehandlung notwendig. Ergebnisse von Oekotoxzentrum und Eawag und zeigen, wie gut verschiedene Methoden zur Nachbehandlung ökotoxikologische Effekte verringern. Die Kombination von Ozonung und Aktivkohle erwies sich dabei als am effektivsten.

Über das Abwasser werden Flüsse und Seen mit zahlreichen Mikroverunreinigungen belastet, die unter anderem aus Pflegeprodukten und Arzneimitteln stammen. Das Gewässerschutzgesetz strebt daher den Ausbau der Schweizer Abwasserreinigungsanlagen (ARA) um eine zusätzliche Reinigungsstufe an. In Pilotversuchen haben sich besonders zwei Verfahren zur Entfernung der Spurenstoffe bewährt: Die Ozonung und die Behandlung mit Aktivkohle. Bei der Behandlung mit Ozon können jedoch unerwünschte instabile Reaktionsprodukte entstehen, die möglicherweise toxisch sind. Um diese Stoffe wieder aus dem Abwasser zu entfernen, ist eine Nachbehandlung mit biologischer Aktivität nötig, wozu verschiedene Verfahren eingesetzt werden können. Um die Effizienz der verschiedenen Verfahren zu beurteilen, haben das Oekotoxzentrum und die Eawag verglichen, wie gut die Ozonung in Kombination mit den Nachbehandlungsverfahren ökotoxikologische Effekte verringern kann. Dazu haben sie Biotests eingesetzt, die die Wirkung komplexer Stoffgemische gesamthaft erfassen. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesamt für Umwelt und der EU innerhalb von FP7 (Projekt DEMEAU).

Umfangreiche Biotests

Als Biotestorganismen setzten die Forschenden einerseits Zellkulturen oder ein- und mehrzellige Organismen wie Bakterien, Algen oder Wasserflöhe im Labor ein. Andererseits untersuchten sie Regenbogenforellen und Glanzwürmer in Durchflusssystemen direkt auf der ARA. «Im Test mit frühen Lebensstadien von Forellen haben wir neben der Sterblichkeit auch allgemeine Entwicklungsparameter wie Schlupf, Aufschwimmen und Länge, aber auch Gewebeveränderungen und die Expression von schadstoffsensitiven Genen als Biomarker untersucht», erklärt Cornelia Kienle vom Oekotoxzentrum.