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CH-GNet – neue Plattform für Grundwasserthemen lanciert
7 febbraio 2022 |
«Die meisten Schweizerinnen und Schweizer denken, dass hierzulande problemlos qualitativ einwandfreies Grundwasser in ausreichender Menge gewonnen werden kann.» Das dies heute jedoch nicht mehr selbstverständlich ist, weiss Eawag-Forscher Mario Schirmer, Mit-Initiant und Mitglied des Leitungsteams des neuen Schweizer Grundwasser-Netzwerks CH-GNet. «Die Schweizer Grundwasservorkommen weisen zunehmend Verunreinigungen auf und Trockenphasen werden häufiger und länger. Während dieser klimatischen Ereignisse kann es zeitlich begrenzt lokal und sogar regional zu Wasserknappheit kommen“, so Schirmer.
CH-GNet: Hydrogeologische Fragen und Herausforderungen im Fokus
Aus diesem Grund hat die Eawag im Jahr 2020 beschlossen ein Grundwasser-Netzwerk aufzubauen. Eine Austausch-, Info- und Vernetzungsplattform für Fachleute aus dem Grundwassersektor, der Forschung, von Behörden, Vollzug- und Praxisseite und für am Thema interessierte Bürgerinnen und Bürger. Ziel des Netzwerks ist es, hydrogeologische Fragen und Herausforderungen unter dem Einfluss neuer Entwicklungen zu erfassen, Lösungsansätze und Massnahmen zu erarbeiten, diese helfen umzusetzen und die Sichtbarkeit von Grundwasser relevanten Themen zu erhöhen. Christian Möck, Eawag-Forscher im Bereich Wasserressourcen & Trinkwasser und CH-GNet-Manager erläutert die Hintergründe: «Es besteht grosser Bedarf an einem kontinuierlichen Kompetenzaufbau, fachlicher Begleitung und einem schweizweiten Austausch zwischen Forschung und verschiedensten grundwasserrelevanten Interessengruppen.» Durch CH-GNet möchte man daher nicht nur grundwasserrelevante Themenbereiche sichtbar machen und praxisorientiert bearbeiten, sondern auch Pilotstudien initiieren und mit dem Netzwerk eine Vordenkerrolle einnehmen, ergänzt der Grundwasser-Experte Schirmer.
Gebündeltes Wissen und Know-how für die Praxis
Mit dem Go live seines Online-Auftritts hat das Netzwerk nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Vernetzung und interdisziplinärem Transfer gemacht. Auf der Web-Plattform finden Fachleute, neben Hintergrundinformation und Kontakt- und Austauschoptionen, auch grundwasserrelevante Ergebnisse und aussagekräftiges Datenmaterial, das es in dieser Bündelung bis dato in der Schweiz nicht gab und welches stetig erweitert und an neue Entwicklungen angepasst wird. Damit stehen den Akteuren wesentliche Informationen zur Verfügung, die eine fundierte Beurteilung verschiedener Fragestellungen erlauben. Auch die Sichtbarkeit des Themas sowie aktueller und zukünftiger Herausforderungen wird mit der Web-Präsenz verbessert. So sind dort verschiedene Aktivitäten gelistet, die sich mit unterschiedlichen Handlungsfeldern wie beispielsweise Mikroplastik im Grundwasser, Landwirtschaft und Grundwasser oder Grundwasserdynamiken/-neubildungen befassen und diese so erleichtert zugänglich machen. Auch werden auf dem Infoportal zahlreiche Weiterbildungen zum Thema Grundwasser publiziert, womit praktische Werkzeuge bereitgestellt und Know-how zum Thema vermittelt wird. Christian Möck: «Die Webseite macht CH-GNet sichtbar, unterstützt den Austausch untereinander und macht relevantes Wissen für alle zugänglich, die sich im Grundwassersektor bewegen. So können wir uns den aktuellen und anstehenden Herausforderungen widmen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.»