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Einfluss des Winds auf Unterwasser-Rutschungen im Bielersee

29 ottobre 2020 | Bärbel Zierl

Bläst der Wind am Bielersee aus Südwesten und regnet es heftig, so werden grosse Mengen an Sediment aus der Aare in den See geschwemmt. Da der Südwestwind auch die Seezirkulation beeinflusst, bestimmt die Windrichtung wesentlich, wo sich das Sediment im See ablagert, nämlich entlang des Ostufers in Richtung Biel – eine wichtige Erkenntnis, um Risikogebiete für Hangrutschungen zu identifizieren.

Unterseeische Rutschungen passieren vor allem dort, wo sich grosse Mengen Sediment innert kurzer Zeit an Steilhängen ablagern. In der Regel ist das eine fächerartige Region in den Flussdeltas eines Sees. Nicht so im Bielersee. Dort haben Forschende des Wasserforschungsinstituts Eawag, der ETHs Lausanne und Zürich sowie der Universitäten Genf und Bern ein aussergewöhnliches Phänomen entdeckt: Das Sediment häuft sich vor allem an den Hängen des Ostufers nördlich der Aare-Einmündung an. Grund dafür ist der Wind.

Südwestwind treibt sedimentreiches Aare-Wasser in Richtung der Stadt Biel

Hauptzufluss des Bielersees und auch Hauptquelle des Sediments ist die Aare. Die beiden kleineren Zuflüsse Zihl und Schüss transportieren dagegen nur wenig Sediment. Abhängig von der Windrichtung gelangen unterschiedlich grosse Mengen an Sediment über die Aare in den See und lagern sich auch in verschiedenen Gebieten des Seegrunds ab.