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Elisa Calamita gewinnt den Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis 2021

22 novembre 2021 | Bärbel Zierl

Die ETH Zürich hat der Umweltingenieurin Elisa Calamita den Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis verliehen für ihre Doktorarbeit «Modelling the effects of large dams on water quality in tropical rivers». Der Preis zeichnet hervorragende Dissertationen und Masterarbeiten der ETH Zürich auf dem Gebiet des Gewässerschutzes und der Gewässerkunde aus.

Die Doktorarbeit von Elisa Calamita in der Eawag-Abteilung Oberflächengewässer und an der ETH Zürich war Teil des Horizon-2020-Projekts DAFNE. Das internationale Projekt suchte nach neuen Wegen, um das Wasser der afrikanischen Flüsse Sambesi und Omo optimal zu nutzen und gleichzeitig die Wasserökosysteme zu schützen. In diesem Rahmen beschäftigte sich die Umweltingenieurin mit der Frage, wie Staudämme, insbesondere solche für die Wasserkraft, die Wasserqualität der gestauten Flüsse beeinflussen. Im Zentrum ihrer Forschungsarbeit stand die Kariba-Talsperre des Sambesi.

Heute arbeitet Elisa Calamati als Postdoktorandin an der Eawag. In einem Interview blickt sie zurück auf die Jahre ihrer Doktorarbeit und berichtet von den wichtigsten Erlebnissen, Erfahrungen und Ergebnissen.

Elisa Calamita, was bedeutet Ihnen der Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis?

Ich war überrascht, als mein Doktorvater Bernhard Wehrli mich informierte, dass die Jury mich für den Preis vorschlug. Ich googelte zuerst mal nach dem Preis. Ich kannte ihn gar nicht. Als ich dann den Brief bekam, dass ich für die Auszeichnung ausgewählt wurde, habe ich mich sehr gefreut. Es ist motivierend zu wissen, dass meine Arbeit so wertgeschätzt wird.

Wenn Sie auf Ihre Doktorarbeit zurückblicken, was waren die wichtigsten Erlebnisse?

Es war eine grossartige Erfahrung. Ich habe sehr viel gelernt – für meine Arbeit als Wissenschaftlerin, aber auch für mich persönlich.

Aus der Sicht der Wissenschaftlerin: Wovon haben Sie am meisten profitiert?

Meine Doktorarbeit war Teil eines grossen Forschungsprojekts. Meinen Platz darin zu finden, war nicht einfach. Mein Doktorvater liess mir zudem viel Freiheit. Dieses Vertrauen in mich war anfangs eine rechte Herausforderung. Aber irgendwann machte es Klick. Ich wusste, ich muss mein Projekt selber in die Hand nehmen. Heute weiss ich, dass der Freiraum mir die Möglichkeit gab, Verschiedenes auszuprobieren und meine Fähigkeiten als Forscherin zu entwickeln. Und wenn ich mit Vorschlägen zu Bernhard kam, hat er mich immer sehr unterstützt. So habe ich gelernt, wie man eine Forschungsfrage angeht und ein Forschungsprojekt designt. Das war ein wichtiger Schritt für mich, von dem ich heute sehr profitiere.

Viel gelernt habe ich auch in der Zusammenarbeit mit Forschenden aus Afrika, vor allem mit Professor Imasiku Nyambe von der Universität Sambia und seiner Gruppe. Bernhard steht seit vielen Jahren mit ihm in Kontakt. Diese langfristige Kooperation, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert, war entscheidend für den Erfolg meiner Arbeit. Dadurch konnten wir eine gute Verbindung zu den örtlichen Behörden und lokalen Fachpersonen aufbauen. Das half uns sehr, wenn es zum Beispiel darum ging, Wasserproben zu sammeln oder Formulare auszufüllen, die das Betreten des Damms erlaubten. Das hat mir gezeigt, wie wichtig menschliche Verbindungen sind, um Vertrauen zu den Personen vor Ort aufzubauen, noch bevor man mit der eigentlichen Forschungsarbeit beginnt.