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Folgen des Pestizideinsatzes in den Tropen

27 giugno 2023 | Andri Bryner

Während der Einsatz von Pestiziden in Industriestaaten immer kritischer hinterfragt wird, ist in tropischen Ländern über dessen Folgen für die Gesundheit von Mensch und Umwelt weniger bekannt. Das interdisziplinäre Projekt «Pestrop» ändert das und zeigt auf, wo die Hebel angesetzt werden müssen.

Geht es um Wasser im globalen Süden, steht meist die mikrobiologische Qualität im Fokus. Kein Wunder, verbreiten sich doch Krankheiten wie Cholera oder Typhus über verschmutztes Trinkwasser. Pestizide sind in tropischen Regionen dagegen ein wenig erforschtes Thema. Nun hat jedoch ein Team mit Expertinnen und Experten aus Umweltchemie, Humantoxikologie sowie Politikwissenschaften in zwei Testregionen in Costa Rica und Uganda von 2017 bis 2020 untersucht, welche Pestizide dort zum Einsatz kommen und welche Wirkstoffe in Bächen sowie bei der Trinkwassergewinnung gefunden werden. Gleichzeitig wurde erforscht, wie Landwirtinnen und Landwirte mit Pestiziden umgehen und wie gut sie über deren Risiken informiert sind. Das Team fand klare Nachweise für langfristige negative Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf die Gesundheit von Landwirtinnen und Landwirten. Zudem deckte das Projekt Defizite auf: bei Umweltdaten, bei einer ungenügenden Beratung der Bäuerinnen und Bauern und bei veralteten gesetzlichen Vorgaben zum Pestizideinsatz.