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Mehr Abwasser mit weniger Energie reinigen

10 settembre 2019 | Stephanie Schnydrig

Kommunales Abwasser zu reinigen benötigt Energie. Die Eawag begleitete ein Projekt, das sowohl eine energiesparende Alternative für herkömmliche Reinigungsschritte aufweist sowie eine platzsparende Kapazitätserhöhung ermöglichen soll.

In der Schweiz zieht es immer mehr Menschen in Städte und Agglomerationen. Das bringt einige Kläranlagen in Not: Weil sie mehr Abwasser reinigen müssen, schnellt ihr Energieverbrauch in die Höhe. Und einige ARAs geraten an ihre Kapazitätsgrenzen.

Nun testete die Eawag gemeinsam mit Projektpartnern aus der Praxis auf der ARA Sihltal während einem halben Jahr eine neuartige Technologie. Diese soll einen platzsparenden Ausbau der Kläranlage ermöglichen und gleichzeitig den Energieverbrauch der Anlage drosseln. Der Clou: Ein spezielles Sieb, das aussieht wie eine überdimensional grosse Waschtrommel, wird vor das Belebtschlammbecken geschaltet. Weil dieses alle Feststoffe zurückhält, die grösser sind als 0,2 Millimeter, landen im Belebtschlammbecken nur noch die gelösten Stoffe. «Dadurch braucht es im Belebtschlammbecken weniger Bakterien, die das Abwasser klären», sagt der Ingenieur Nicolas Derlon von der Abteilung Verfahrenstechnik, der das Projekt an der Eawag leitete. Das hat den Vorteil, dass weniger Sauerstoff in die Becken gepumpt werden muss und die Kläranlage dadurch viel Energie spart, laut Derlon bis zu 30 Prozent. Die Belüftung des Belebtschlammbeckens ist nämlich der energieintensivste Posten auf einer ARA.