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Natürliche Kläranlagen schwimmen auf den Flüssen des Sambesi

26 novembre 2020 | Annette Ryser

Wuchernde Teppiche von schwimmenden Wasserpflanzen sind die Folge von zu vielen Nährstoffen. Sie könnten aber Teil von Lösungsstrategien werden, zeigen Eawag-Forschende.

Schön anzusehen sind sie: Teppiche von schwimmenden Wasserpflanzen wie etwa der Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) im Einzugsgebiet des Sambesi. Gleichzeitig sind sie aber auch ein Indikator für das ungenügende Abwassermanagement in städtischen und industriellen Regionen tropischer Entwicklungsländer. Denn dort, wo sich viele Nährstoffe in den Gewässern ansammeln, finden die schwimmenden Wasserpflanzen ihren bevorzugten Lebensraum.

Ihr üppiges Wachstum stellt Sambia seit Jahrzehnten immer wieder vor Probleme. Unter anderem verstopfen die Wasserpflanzen regelmässig die Stauseen der Wasserkraftwerke – eine grosse Herausforderung für ein Land, das stark von der Wasserenergie abhängig ist.

Forschende des Wasserforschungsinstituts Eawag und der ETH Zürich werfen nun ein neues Licht auf die Pflanzenteppiche und ihre Bedeutung für das Ökosystem von vier Zuflüssen des Sambesi. Gemäss den Forschenden filtern diese Pflanzen die überzähligen Nährstoffe aus dem Wasser und binden sie in Biomasse. Dadurch findet sich im Sambesi – trotz Verschmutzung durch den Menschen – weitgehend oligotrophes, also nährstoffarmes Wasser.