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Satellitenbilder offenbaren den Gesundheitszustand von Seen

4 ottobre 2018 | Stephanie Schnydrig

Wann erreicht die giftige Blaualgenblüte ihren Höhepunkt und wie reagiert ein See auf Hitzeperioden? Satellitenbilder werden diese Fragen künftig in Echtzeit beantworten. Das zeigt unter anderem ein neuer Datensatz eines Eawag-Forschenden. 

Kaum ein anderes Ökosystem wird stärker von Umweltveränderungen bedroht als Süsswasserseen. Umso wichtiger ist es, deren Gesundheitszustand zu überwachen. Nur: Routinemässig sämtliche Seen genügend umfassend zu beproben ist aufwendig, und nur für wenige Länder überhaupt machbar oder prioritär.

Eine Lösung dieses Dilemmas bieten Erdbeobachtungssatelliten: Mit Sensoren bestückte Satelliten überfliegen jeden Punkt der Erde in regelmässigen Zeitabständen und liefern so gigantische Menge an Daten, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Höhe des Meeresspiegels, die Temperatur der Ozeane oder die Eisbedeckung der Pole verfolgen können – oder eben die Wasserqualität von Süsswasserseen. Letzteres ist auch der zentrale Forschungsschwerpunkt des Geographen Daniel Odermatt, der seit diesem Frühjahr an der Eawag forscht und die neue Gruppe «Fernerkundung» leitet. Mithilfe von Daten des Satelliten Envisat der Europäische Weltraumorganisation ESA hat er für über 350 Seen weltweit – darunter zehn Schweizer Gewässer – Karten von zahlreichen Wasserqualitätsparametern wie Trübung, Temperatur und Algenblüte erstellt. Die Karten basieren auf Daten zwischen 2002 und 2012.