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Schutz und Förderung einheimischer Flusskrebse

17 giugno 2021 | Annette Ryser

Früher weit verbreitet, sind die einheimischen Flusskrebse in der Schweiz inzwischen stark gefährdet. Mit Unterstützung der Eawag setzen Fachleute alles daran, die geheimnisvollen Flussbewohner zu bewahren.

Sie sind gross – mit zehn bis 20 Zentimetern die grössten wirbellosen Tiere in den Schweizer Gewässern –, nachtaktiv und selbst bei Fischern und Naturforschern wenig bekannt: Einheimische Flusskrebse leben ein geheimnisvolles Leben fernab der Öffentlichkeit. Für das Flussökosystem übernehmen sie eine wichtige Funktion: Als Allesfresser bauen sie etwa Laubstreu oder Überreste toter Fische ab.

Nur noch selten landet so ein Flusskrebs in der Schweiz auf dem Teller. Das war früher anders: Die einheimischen Arten Steinkrebs, Dohlenkrebs und Edelkrebs waren in ganz Europa weit verbreitet und vor allem der Edelkrebs stand von der Antike bis Anfang des 20. Jahrhundert auf dem Speisezettel der Bevölkerung. Heute sind diese Arten aus den grossen Seen und Flüssen fast komplett verschwunden, weshalb sie vom Bund unter Schutz gestellt und als national prioritäre Arten definiert wurden.

Was ist geschehen? Und mit welchen Massnahmen fördert die Schweiz den Erhalt der noch übrig gebliebenen Populationen? Diese Fragen beantwortete der praxisorientierte Eawag-Kurs (PEAK) «Protection des écrevisses indigènes», der am 4. Juni in der Maison de la Rivière im waadtländischen Tolochenaz stattfand. Die Teilnehmenden waren Fachleute, die in der Praxis – zum Beispiel in den kantonalen Ämtern oder in Ökobüros – für den Schutz der einheimischen Flusskrebse zuständig sind.