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Selen: Eine Spurensuche in hochalpiner Umgebung

11 febbraio 2019 | Stephanie Schnydrig

Selen ist schwierig zu erforschen. Denn das Element hat eine komplexe Chemie und kommt in der Umwelt nur in winzigsten Mengen vor. Nun haben Wissenschaftler der Eawag und ETH Zürich neue chemisch-analytische Methoden entwickelt, die in Kombination mit atmosphärischen Modellen erstmals Annahmen über die Herkunft von Selen zulassen.

Weltweit nehmen bis zu einer Milliarde Menschen zu wenig Selen auf. Das ist ungesund, denn das Element spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und dient dem Körper als Baustein für zahlreiche Proteine. Tierische Produkte und vor allem Getreide enthalten viel Selen. In Pflanzen variiert der Selengehalt jedoch stark und ist davon abhängig, auf welchen Böden sie wachsen.  

Generell gilt: Ist der Boden trocken und kohlenstoffarm, liegt meist auch der Selengehalt tief. «Das alleine erklärt die unterschiedliche globale Verteilung von Selen aber nicht», sagt die Biogeochemikerin Lenny Winkel, ETH-Professorin und Gruppenleiterin an der Eawag. In einer früheren Studie fand sie heraus, dass eine der Hauptquellen von Selen die Atmosphäre ist und die Verteilung mit den Niederschlagsmengen zusammenhängt. Allerdings: «Von woher das Selen in die Atmosphäre gelangt, ob vom Meer oder vom Kontinent, ist noch weitgehend unerforscht», erklärt Lenny Winkel.