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Stammbaum zeigt: Felchenarten in jedem See neu entstanden

1 settembre 2022 | Andri Bryner

Die Berufsfischerei weiss es schon lange: Nicht nur einen Felchen gibt es in der Schweiz, sondern eine ganze Palette von Felchenarten mit unterschiedlichen Spezialisierungen und lokalen Namen. Ein Team von Forschenden hat nun das gesamte Erbgut der verschiedenen Felchen analysiert und nachgewiesen, wie sich die Spezialisten in jeder See-Region unabhängig voneinander entwickelt haben.

Evolution geht manchmal recht schnell. Die mindestens 24 Felchenarten in den grossen Voralpenseen haben sich jedenfalls alle erst nach der letzten Eiszeit entwickelt, also nicht in Jahrmillionen, sondern in «nur» rund 10'000 Jahren. Sie unterscheiden sich in Aussehen und Grösse, aber auch in der bevorzugten Tiefe, wo sie leben und sich fortpflanzen sowie in ihrem bevorzugten Menuplan. In Ufernähe ernähren sich grosse «Balchen» überwiegend von Bodenorganismen, im offenen Wasser die kleinen «Albeli» von Plankton und dazwischen mittelgrosse «Felchen» von beidem. In sehr tiefen Seen wie Thuner-, Vierwaldstädter- und Bodensee kommen ungewöhnliche Arten dazu, die im Freiwasser leben und laichen oder in über hundert Metern Tiefe leben.