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Symbionten fördern Biodiversität

17 febbraio 2022 | Annette Ryser

Bisher oft übersehen: Symbiosen könnten eine treibende Kraft für die Entstehung von Biodiversität sein. Ein Fall, wo Bakterien in Blattläusen leben, zeigt, dass dies sogar praktische Auswirkungen auf die biologische Schädlingsbekämpfung haben kann.

Symbiotische Beziehungen sind gar nicht so selten, wie wir manchmal meinen. In der Natur ist die Symbiose weit verbreitet, zum Beispiel bei Blattläusen. Man bezeichnet damit das enge Zusammenleben von zwei Arten, die teilweise voneinander profitieren. So beherbergt etwa die schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae) das Bakterium Hamiltonella defensa in ihrem Körper. Diese Bakterien, welche Prof. Christoph Vorburger vom Wasserforschungsinstitut Eawag untersucht, profitieren von der Blattlaus als Lebensraum. Weil sie innerhalb des Wirtsorganismus leben, nennt man sie auch Endosymbioten (griech. «endon»: innen). «Als Gegenleistung bieten sie der Blattlaus eine Art zusätzlichen Abwehrmechanismus zum Schutz gegen Parasiten», sagt Vorburger, Leiter der Abteilung Aquatische Ökologie und Titularprofessor an der ETH Zürich.

Diverse Einflüsse auf die Biodiversität

In einem Review im renommierten entomologischen Fachblatt «Annual Review of Entomology» zeigt er, wie die von den Bakterien produzierten Toxine vermutlich die Eier der winzigen Schlupfwespe Lysiphlebus fabarum töten. Dies rettet der Blattlaus das Leben, denn aus den Eiern würden sonst Larven schlüpfen, welche die Blattläuse von innen auffressen. Für die Blattläuse ist dieser zusätzliche Verteidigungsmechanismus so wichtig, dass die Mutter die Bakterien sogar an ihre eigenen Kinder weitervererben kann. Vorburger bezeichnet die Endosymbionten daher als eine Art zusätzliche Ebene von Biodiversität.