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Wie rostendes Eisen Wasser von Arsen befreit

18 ottobre 2022 | Isabel Plana

In vielen Weltregionen ist das Grundwasser mit Arsen natürlichen Ursprungs belastet. Mithilfe von Eisen lässt sich der gesundheitsschädliche Stoff aus dem Wasser herausfiltern. Was dabei genau passiert, haben Forschende der Eawag in einem neuartigen Versuchsaufbau erstmals sichtbar gemacht.

Wenn metallisches Eisen korrodiert, also rostet, bilden sich Eisenoxide, die Schadstoffe wie Arsen stark binden können. Auf diesem Prinzip basieren einfache und günstige Wasserfilter, mit denen Menschen in den betroffenen Regionen Afrikas und Asiens arsenbelastetes Trinkwasser selber aufbereiten können. Dabei werden Eisenpulver, Eisenspäne oder Eisennägel verwendet, oft in Kombination mit Sand. Zur Effizienz dieser Filtermethoden wurde in den vergangenen Jahren viel geforscht, auch am Wasserforschungsinstitut Eawag – etwa in Bangladesch. «Bisherige Untersuchungen zu diesem Thema haben aber einen Nachteil», sagt Andreas Voegelin, Leiter der Gruppe Molekulare Umweltgeochemie der Abteilung Wasserressourcen und Trinkwasser der Eawag. «Die Reaktionen zwischen Eisen und Arsen werden zumeist in Suspensionen untersucht, in denen das Filtermaterial im Wasser schwimmt. Die Ergebnisse zeigen aber nicht, welche Prozesse im Porenraum ablaufen, also in den Hohlräumen zwischen den einzelnen Feststoffpartikeln eines Filters.» Speziell interessierte die Forschenden, wie die Arsenentfernung durch den periodischen Betrieb eines Wasserfilters beeinflusst wird, das heisst, wenn sich Wasserfluss und Wasserstau abwechseln.

Dieser Frage gingen die Forschungsgruppen von Andreas Voegelin, Joaquin Jimenez-Martinez, Stephan Hug und Michael Berg in einem gemeinsamen Experiment nach. Umweltingenieur Jonas Wielinski, der an der Eawag doktoriert hat, nahm sich der Aufgaben an und entwickelte einen Versuchsaufbau, der die Verhältnisse in einem Arsenfilter möglichst gut reproduziert und sichtbar macht. «Unser Ziel war es, die geochemischen Vorgänge im Porenraum zwischen Eisenpartikeln und Sandkörnern auf der Skala von Mikrometern zu beobachten und nachzuvollziehen», sagt Wielinski, der inzwischen als Postdoktorand an der Carnegie Mellon University in den USA forscht.