Abteilung Umwelttoxikologie

FACT: Fish Acute Cell Toxicity Database

Die Fish Cell Acute Toxicity (FACT)-Datenbank ist eine umfassende Sammlung von Daten über die Zelltoxizität in Fischzellen im Zusammenhang mit Chemikalien und der OECD-Prüfrichtlinie 249.

Um den Einsatz von Tieren bei der Prüfung der chemischen Sicherheit und der Risikobewertung zu verringern, werden alternative In-vitro-Methoden entwickelt und eingesetzt. Ein Durchbruch in diesem Bereich ist der RTgill-W1 Zelllinien-Akut-Toxizitätstest, der auf einer Kiemenzelllinie der Regenbogenforelle basiert. Dieser, von der Gruppe um Kristin Schirmer an der Eawag entwickelte Test, hat eine hohe Vorhersagekraft für die akute Toxizität bei Fischen für eine breite Palette von Chemikalien. Dies zeigt sich in einer starken Korrelation mit In-vivo-Daten zur Bestimmung der Konzentration, die eine 50 %ige Letalität in Fischen (LC₅₀) verursacht. In Anerkennung ihrer Zuverlässigkeit und Relevanz wurde die Methode 2021 von der OECD als Prüfrichtlinie 249 (TG 249) angenommen - der erste international anerkannte Test auf der Grundlage von Fischzelllinien für die Bewertung der aquatischen Toxizität. Sie ist auch als ISO-Norm 21115 für retrospektive Wasserqualitätsanalysen verfügbar.

Angesichts der zunehmenden weltweiten Verbreitung des RTgill-W1-Tests in der Wissenschaft, der Industrie und den Aufsichtsbehörden ist eine strukturierte Datensammlung von großem Wert. Daher haben wir die Fish Acute Cell Toxicity (FACT)-Datenbank entwickelt - eine kuratierte, umfassende Datenbank mit Daten zur akuten Zellvitalität von Fischzelllinien.

Mit der FACT-Datenbank wollen wir das Vertrauen in den RTgill-W1-Test stärken, indem wir einen zentralen Zugang zum aktuellen Wissensstand bieten, die Identifizierung von Datenlücken ermöglichen und die weitere Definition seines Anwendungsbereichs (Applicability Domain) erleichtern. Daten zur Zellvitalität von anderen Fischzelllinien sind ebenfalls in der Datenbank enthalten, ebenso wie Daten, die bis zu einem gewissen Grad vom Versuchsplan der OECD TG 249 abweichen, z.B. aufgrund des Expositionsmediums oder des Plattenformats. Die Daten können auf Übereinstimmung mit den Anforderungen der OECD TG 249 in drei Stufen gefiltert werden.

Die Erweiterung der Datenbank hängt von der Zurverfügungstellung von Daten von denjenigen ab, die diese Daten erzeugen, und kommt der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft zugute.

Wenn Sie über Daten verfügen, die in den Anwendungsbereich der Datenbank fallen, kontaktieren Sie uns bitte unter factdb@eawag.ch.

Kontakt

Prof. Dr. Kristin Schirmer Gruppenleiterin und stellv. Abteilungsleiterin Tel. +41 58 765 5266 Inviare e-mail
Dr. Marion Revel Postdoktorandin Tel. +41 58 765 6671 Inviare e-mail
Dr. Christoph Schuer Postdoktorand Tel. +41 58 765 5684 Inviare e-mail

Finanzierung

Die Entwicklung der Datenbank wurde im Rahmen des CEFIC LRI-Projekts ECO51 - SWiFT: Strengthening weight of evidence for FET data to replace acute fish toxicity initiiert und anschließend vom PETA Science Consortium International e.V. finanziert.
Die kontinuierliche Pflege und Erweiterung wird derzeit durch die finanzielle Unterstützung der Abteilung Umwelttoxikologie (UTOX) der Eawag (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz), der Europäischen Partnerschaft für die Bewertung von Risiken durch Chemikalien (PARC; Grant Agreement No. 101057014) und des Nationalen Forschungsprogramms «Advancing 3R-Animals, Research and Society» (NFP 79) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), Projektnummer 407940_206439, sichergestellt.