Abteilung Umweltchemie
Chemische Analyse von wenig untersuchten PFAS
Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind eine umfangreiche und vielfältige Gruppe von Schadstoffen, zu denen mehrere tausend registrierte Verbindungen gehören. Sie reichen von der hochpolaren Trifluoressigsäure (TFA) bis hin zu flüchtigen fluorierten Gasen und hydrophoben Polymeren. Im Vergleich dazu liegt die Anzahl der Stoffe, die in Überwachungsprogrammen und gesetzlichen Grenzwerten berücksichtigt werden, in der Größenordnung von 20 bis 70 Stoffen. In unserer Studie zu PFAS in Kläranlagen haben wir beispielsweise festgestellt, dass etwa 70% des extrahierbaren organischen Fluors nicht durch die Zielsubstanzen erfasst wurde (Chow et al.). Dieser ungeklärte Teil führt zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Umweltbelastung durch PFAS.
Daher ist es das Ziel dieses Projekts, eine Vielzahl an unterschiedlichen Analysemethoden zur Identifizierung, Charakterisierung und Quantifizierung von wenig untersuchten PFAS zu etablieren und zur quantitativen Schliessung der Bilanzlücke zwischen Zielsubstanzen und bislang unbekannten Substanzen anzuwenden. Darüber hinaus wollen wir diese analytischen Methoden anwenden, um PFAS-Quellen, ihren Verbleib und ihren Transport in die Umwelt zu identifizieren und zu quantifizieren. Zu diesem Zweck streben wir die Zusammenarbeit mit Stakeholdern an, die Interessen an diesen Dynamiken haben.