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Die Leistungen des Sees sind unbezahlbar

1. Oktober 2025 | Andri Bryner

Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Am letzten Freitag, 26. September, trafen sich geladene Gäste, darunter Regierungsräte der fünf Seeanstösserkantone, mit Bundesrat Albert Rösti an der Eawag in Kastanienbaum.

Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee (AKV) wurde 1985 als zwischenkantonales Organ gegründet, um die Wasserqualität des Vierwaldstättersees zu überwachen, wissenschaftliche Entwicklungen zu verfolgen und Empfehlungen zum Schutz des Sees abzugeben. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat die Kommission wichtige Beiträge zur Sicherung und Verbesserung der ökologischen Qualität des Vierwaldstättersees geleistet.

Der Vierwaldstättersee, hier vom Fronalpstock aus gesehen, ist unbezahlbar. (Christian Maugg)

Gratis und doch unbezahlbar

Zum Jubiläum sprachen Referenten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Sees. Sandro Patierno, Landesstatthalter des Kantons Schwyz und Präsident der Aufsichtskommission, eröffnete den Anlass: «Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass der Vierwaldstättersee und sein Einzugsgebiet auch für zukünftige Generationen als lebenswerter Naherholungsraum erhalten bleibt», hob der Präsident der AKV hervor. Dem stimmte auch Eawag Direktor Martin Ackermann zu: «Der Vierwaldstättersees liegt gratis da, ist aber unbezahlbar. Nur mit einer lebendigen Partnerschaft zwischen Forschung, Verwaltung und Politik können wir alle zu seinem nachhaltigen Schutz beitragen», sagte er. Mit Blick auf den aktuellen Spardruck fügte er noch an: «Probleme frühzeitig erkennen und darauf gestützt die richtigen Massnahmen zu treffen, ist bestimmt billiger als Schäden im Nachhinein zu reparieren – falls das überhaupt möglich ist.» 

Bernard Wehrli, über 30 Jahre aktiv an der Eawag und nun emeritierter Professor der ETH Zürich, blickte zurück auf zentrale wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatten, etwa zum Phosphormanagement, zur Fisch-Diversität, zur Renaturierung von Ufern und Zuflüssen – «hier gibt es noch zu tun» – sowie zum Umgang mit «guten und schlechten» Tieren und Pflanzen im Vierwaldstättersee. 

Als Höhepunkt des Anlasses richtete Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Glückwünsche an die Kommission und ein Grusswort an die Teilnehmenden. Er unterstrich die Bedeutung des Vierwaldstättersees als ökologisches und kulturelles Gut von nationaler Bedeutung, bedankte sich für die wertvolle Zusammenarbeit zwischen den Zentralschweizer Kantonen und dem Bund, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass das Abwägen zwischen Nutzungs- und Schutzansprüchen bisweilen keine einfache Sache sei. 

Webseite Aufsichtskommission Vierwaldstättersee

Titelbild: BAFU-Direktorin Katrin Schneeberger und ihr Chef, Bundesrat Albert Rösti, im Gespräch mit Eawag-Direktor Martin Ackermann am AKV-Jubiläum in Kastanienbau. (Foto: Christian Maugg, AKV)

 

Bildergalerie von Christian Maugg, AKV

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