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Drogenkonsum in Schweizer Städten unverändert

14. März 2019 | Stephanie Schnydrig

Europaweit nimmt der Konsum von Kokain, Ecstasy, Amphetaminen und Metamphetaminen zu. Das zeigen die neusten Erkenntnisse der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA). In Schweizer Städten allerdings scheint sich der Konsum von Kokain und Ecstasy auf einem hohen Niveau zu halten.

In einem grossen europäischen Drogenprojekt wurde im Frühjahr das Abwasser von rund 38 Millionen Leuten in 85 Städten analysiert. Dazu haben Forschende über einen Zeitraum von einer Woche täglich Proben im Einzugsgebiet von insgesamt 97 Kläranlagen gesammelt. Für die Schweiz führten die Universität Lausanne und die Eawag die Analysen und Auswertungen des Abwassers durch. Das Abwasser wurde auf Spuren von vier illegalen Drogen untersucht, nämlich Amphetamin, Kokain, MDMA (Ecstasy) und Methamphetamin.

Schweizer Grossstädte »glänzen» mit überdurchschnittlichen Werten

 «Für die Schweizer Städte liegen die gemessenen Mengen von Kokain und MDMA im gleichen Bereich wie in den Vorjahren», sagt Christoph Ort, der für das internationale Konsortium die Qualitätssicherung leitet. Das zeige, dass der Gesamtkonsum in den beteiligten Schweizer Städte Bern, Basel, Genf, St. Gallen und Zürich nach wie vor deutlich über dem europäischen Mittel liege. Der Amphetamin-Konsum in Schweizer Städten hingegen befindet sich im europäischen Vergleich eher leicht bis deutlich unter dem Durchschnitt.

Generell zeigen die Ergebnisse, dass der Drogenkonsum im Vergleich zum Jahr 2017 eher gestiegen ist: Die nachweisbaren Spuren von Kokain (Benzoylecgonin) und MDMA nahmen in vielen Städten zu. Auch meldeten fast alle Städte einen Anstieg der Amphetaminrückstände, die allerdings stark zwischen den Studienstandorten variieren und vor allem in den Städten Nord- und Osteuropas hoch sind. Traditionell in der Tschechischen Republik und der Slowakei konzentriert, scheint Methamphetamin heute auch in Zypern, im Osten Deutschlands, in Spanien und in Nordeuropa vermehrt konsumiert zu werden. 

Das Video zeigt, wie Abwasseranalysen für Drogenmonitorings funktionieren