News

«Ich möchte Studierende schon früh mit den Themen der Umweltchemie vertraut machen»

14. Februar 2023 | Annette Ryser

Die Umweltchemikerin Kathrin Fenner wurde von der Universität Zürich zur ordentlichen Professorin ad personam für Umweltchemie befördert. Sie erzählt, was sie für die Lehre motiviert.

Die Umweltchemikerin Kathrin Fenner wurde am 1. Januar 2023 von der Universität Zürich zur ordentlichen Professorin ad personam für Umweltchemie befördert, nachdem sie seit 2017 bereits als ausserordentliche Professorin in gleicher Position tätig war. An der Eawag leitet Fenner seit 2010 die Forschungsgruppe «Schadstoffmodellierung». In ihrer Forschung befasst sie sich mit dem Umweltverhalten von Chemikalien, insbesondere deren Abbau durch mikrobielle Gemeinschaften, zum Beispiel in Kläranlagen, in Oberflächengewässern und in Böden.

Fenner hat bereits an der Universität Zürich Chemie studiert und dissertierte 2001 an der ETH Zürich. Dabei entschied sie sich, Chemie und Umweltwissenschaften zu kombinieren, was in den chemischen Wissenschaften in der Schweiz noch nicht sehr verbreitet war. Für ihre Doktorarbeit erhielt sie 2002 eine Medaille der ETH Zürich und war danach als Postdoktorandin an der Eawag tätig. 2014 wurde sie mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet. Im Auftrag der schweizerischen chemischen Gesellschaft (SCG) gründetet sie 2019 die Sektion «Chemie und Umwelt», welche sie seither leitet.

Zwei Fragen an Prof. Kathrin Fenner

Kathrin Fenner, was bedeutet Ihnen die Ernennung?

Da ich vorher ja schon ausserordentliche Professorin war, ist das jetzt kein riesiger Schritt. Dennoch hat es für mich eine spezielle Bedeutung. Weniger wegen meiner eigenen Person, sondern weil es damit zum ersten Mal in der Geschichte des Chemiedepartements der Universität Zürich eine volle Professur für Umweltchemie gibt. Damit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, neue Chemikalien und chemische Materialien zu entwickeln, die nicht nur hochfunktional sind, sondern auch ein gutes Umweltprofil besitzen. Das ist eine Frage, die mich fasziniert, und von der ich hoffe, dass ich ihr in dem Setting zwischen Eawag und Universität Zürich, und mit den neuen finanziellen Möglichkeiten, die mir die Beförderung eröffnet hat, nachgehen kann.

Was motiviert Sie für die Lehre?

Ich möchte Chemikerinnen und Chemiker schon früh mit den Themen der Umweltchemie vertraut machen. Sie sollten nicht nur lernen, wie man Chemikalien herstellt und was man damit alles tun kann, sondern auch verstehen, dass diese Chemikalien in die Umwelt gelangen können und dabei potenziell Effekte auf Mensch und Natur haben können. Besonders spannend ist die Frage, wie man die Funktion einer Chemikalie für die Gesellschaft und gutes Umweltverhalten bei der Entwicklung von neuen Chemikalien gemeinsam berücksichtigen könnte. Dafür habe ich eine neue Vorlesung entwickelt, die ich im Herbstsemester 2022 zum ersten Mal unterrichtet habe. Sie ist von den Studierenden sehr positiv aufgenommen worden und mir selbst hat es enorm Spass gemacht, mich mit diesen Themen zu befassen und sie mit den Studierenden zu diskutieren.