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Urindünger jetzt auch für Tennisrasen

17. Februar 2020 | Andri Bryner

Die Eawag und der Eawag-Spin-off Vuna haben die Düngerproduktion aus Urin mobil gemacht. Heute wird der Urin-Express in Biel an einem ganz speziellen Ort vorgestellt: Neben dem ersten öffentlichen Rasentennisplatz der Schweiz. Dieser soll künftig mit Urindünger gedüngt werden.

Kaum ein Ort ist besser geeignet, um einen Dünger zu testen, als ein Rasentennisplatz. Der perfekte Rasen, grasgrün, resistent und millimetergenau getrimmt, braucht die perfekte Nahrung. Bisher lieferte diese Nahrung Kunstdünger. Jetzt wollen das Wasserforschungsinstitut Eawag, der Spin-off Vuna und die Betreiber des ersten öffentlichen Rasentennisplatzes in der Schweiz zeigen, dass auch lokal produzierter Urindünger das schafft. Heute macht der Urin-Express Halt in Biel und das Verfahren wird vorgestellt. Denn Kunstdünger muss importiert werden. Herstellung und Transport verbrauchen viel Energie und zudem enthält er in der Regel neben den nützlichen auch schädliche Stoffe, wie die Schwermetalle Cadmium oder das radioaktive Uran. «Urin statt Uran», sagt daher Vuna Geschäftsführer Bastian Etter, der als Eawag-Forscher massgeblich an der Entwicklung und Zertifizierung des Urindüngers beteiligt war.

Wird bald auch der heilige Rasen in Wimbledon mit Dünger aus dem Pipi der Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien gedüngt? «Wer weiss?» sagt Etter. Möglich ist vieles, denn nach drei Wochen Einsatz in Biel beim http://www.tennis-champagne.ch fährt der Urin-Express weiter zum nächsten Einsatzort und leistet seinen Beitrag für eine nachhaltige Düngung nicht nur von Rasen, sondern auch Gärten, Parks oder Gemüse.
 

Finanzierung / Kooperationen:

Der UrinExpress wird unterstützt von

  • Bundesamt für Umwelt, Umwelttechnologieförderung
  • Eawag, das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs
  • Agriswiss Agricultural and Trailers Solutions

Biels Finanzdirektorin Silvia Steidle (FDP) an der Medieninformation zum Urin-Express beim ersten öffentlichen Rasentennisplatz der Schweiz.
(Bild: Vuna)