Abteilung Umweltsozialwissenschaften
Innovationssysteme und Industriedynamiken in Clean-Tech Sektoren
Die Forschungsgruppe zu Innovationssystemen und Industriedynamiken verfügt über spezialisierte Kompetenzen in der Analyse von neuen Industrien im Bereich potenziell nachhaltigerer Technologien und den komplexen sektoralen Veränderungen, die damit verbunden sind. Innovationsprozesse werden aus der Perspektive sozio-technischer Systeme untersucht. Das umfasst die Analyse des Zusammenspiels zwischen unterschiedlichen Akteuren (Unternehmen, Universitäten, EndverbraucherInnen, PolitikerInnen, Verbände und Interessengruppen aus der Zivilgesellschaft), Netzwerken und institutionellen Strukturen. Im Verlauf der letzten 30 Jahre haben sich Innovationssysteme zu einem breit akzeptierten Erklärungsansatz für Innovationspolitik und –management entwickelt. Die Anwendung dieser Konzepte auf Nachhaltigkeitsprobleme ist dagegen sehr viel jünger. Das Cirus-Team zeichnet sich durch eigenständige konzeptuelle und empirische Beiträge aus. Cirus zählt ausserdem zu den international führenden Expertengruppen im Bereich des nachhaltigen Wassermanagements in städtischen Gebieten in OECD-Mitgliedstaaten und Schwellenländern.
Eine der Kernkompetenzen der Gruppe bildet die Analyse räumlicher Dimensionen in Transformationsprozessen beziehungsweise „Transitionsgeographien“. Andere Schwerpunkte betreffen die Analyse institutioneller Strukturen, die umfangreiche Transformationsprozesse begünstigen oder verhindern, sowie die Entwicklung von Lebenszykluskonzepten von frühen Industriebildungsprozessen. Methodisch verfügt Cirus über ausgeprägte Kompetenzen in Interviewkampagnen, Diskursanalysen, Netzwerkanalyse, Strategische Früherkennung/Foresight, Diskursive Szenario-Methoden und Road-Mapping.
Hauptforschungsfragen
- Welche Bedingungen begünstigen den Erfolg von radikalen Innovationen in Infrastruktursektoren?
- Unter welchen Bedingungen und wo können stark dezentralisierte Systemstrukturen eine wichtige technologische Komponente der Siedlungswasserwirtschaft werden?
- Welche Rolle spielen räumliche Beziehungen für die Erklärung von Erfolg und Misserfolg früher Industriebildungsprozessen?
- Welches sind kritische Bedingungen für „Leapfrogging“ in Versorgungssektoren von Entwicklungsländern?
- Wie würde eine umfassende Methodologie für die Analyse von Innovations- und Transformationsprozessen insbesondere in Versorgungssektoren aussehen?
- Wie kann die Ko-Evolution von Technologien und Institutionen analysiert werden?
- Wie können Kernkonzepte von Innovationssystemen operationalisiert werden (beispielsweise zur Messung der Leistung oder zum Vergleich unterschiedlicher Innovationssysteme?)