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Eawag präsentiert eine ihrer Erfolgsgeschichten am Rande des WEF 2024

18. Januar 2024 | SLF, Jochen Bettzieche / Claudia Carle

Zeitgleich zum Weltwirtschaftsforum WEF in Davos lud der ETH-Bereich 50 hochrangige Gäste aus Politik, Forschung und Wirtschaft nach Davos ein und stellte Höhepunkte aus der aktuellen Forschung vor. Die Eawag präsentierte, wie sie mit ihrer Arbeit erfolgreich den Weg für die erweiterte Abwasserbehandlung bereitet hat.

Zu den Gästen, die sich auf Einladung des ETH-Bereichs am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos einfanden, gehörten neben Bundesrat Guy Parmelin, Nationalratspräsident Eric Nussbaumer und Staatssekretärin Martina Hirayama Regierungsrätinnen und –räte mehrerer Kantone sowie Rektorinnen und Rektoren von Schweizer Universitäten. Hausherr und Institutsleiter Jürg Schweizer freute sich in seiner Begrüssung über das grosse Interesse: «Es ist schön, hier, im höchstgelegenen Forschungsinstitut des ETH-Bereichs, zu zeigen, was Forschende des Bereichs leisten, sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft.»

Anschliessend gaben Forschende der beiden Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie der Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag, die zusammen den ETH-Bereich bilden, Einblicke in ihre Arbeit. Für das Wasserforschungsinstitut Eawag präsentierten Christa McArdell von der Abteilung Umweltchemie und Marc Böhler von der Abteilung Verfahrenstechnik, wie die Forschung der Eawag in enger Zusammenarbeit mit Behörden und Praxis den Weg bereitet hat für den derzeit laufenden Ausbau vieler Schweizer Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen mit Ozon. Ihren Anfang nahm diese Erfolgsgeschichte vor fast 25 Jahren mit der interdisziplinären Erforschung der Grundlagen. Nachdem die Forschenden gezeigt hatten, dass sich die u.a. aus Medikamenten, Haushaltschemikalien und Körperpflegeprodukten stammenden Substanzen mittels Ozonung erfolgreich aus dem Abwasser eliminieren lassen, folgten Pilottests bei einzelnen Kläranlagen. 2016 wurde schliesslich die gesetzliche Grundlage für die Implementierung einer zusätzlichen Reinigungsstufe in ausgewählten Schweizer Kläranlagen geschaffen, die nun ebenfalls von Eawag-Forschenden begleitet wird und nach und nach die Belastung von Ökosystemen und Wasserressourcen mit Mikroverunreinigungen reduziert.
 

«Es ist wichtig, den Entscheidern in der Politik zu zeigen, dass Innovationen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft voranbringen», erklärte Christoph Hegg, Acting Director der WSL. Er verwies dabei auf Fälle wie den Felssturz in Brienz, bei denen ETH-Bereichs-Forschende die öffentliche Hand mit aktuellen Erkenntnissen unterstützen.

Eine besondere Rolle spielt, dass die Wissenschafterinnen und Wissenschafter dabei auch über den eigenen Tellerrand schauen. «Ein Pfeiler unseres Erfolgs sind internationale Kooperationen mit Forschenden auf der ganzen Welt, von denen auch die Schweiz profitiert», sagte Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rats.
 


Titelbild: Die Eawag-Forschenden Christa McArdell und Marc Böhler erläutern, wie Ozon Mikroverunreinigungen im Abwasser beseitigt (Foto: Eawag, Claudia Carle).