Abteilung Oberflächengewässer

Schwall-Sunk-Sanierung – Synergien zwischen Praxis und Wissenschaft


Die Energiegewinnung durch Wasserkraft ist in der Schweiz weit verbreitet und spielt eine zentrale Rolle in der nationalen Energiesicherheit. Insbesondere mittels Stauanlagen lässt sich die elektrische Strom Produktion sehr flexibel gestalten und somit rasch auf die saisonalen oder täglichen Bedarfsschwankungen reagieren. In unseren Flüssen führt diese bedarfsorientierte Stromproduktion zu Schwall-Sunk – zu abrupten Veränderungen von Abfluss und Wasserspiegel. Schwall-Sunk hat problematische Auswirkungen auf die Flussökosysteme. So sind die Lebensräume ständigen Pegelwechseln unterworfen, Jungfische können auf trockenfallenden Kiesbänken stranden und Insektenlarven massenhaft von der Flusssohle abgeschwemmt werden.

Das revidierte Gewässerschutz-Gesetz der Schweiz verlangt die Sanierung von Kraftwerken, die zu einer wesentlichen ökologischen Beeinträchtigung durch Schwall-Sunk führen. Gut 100 Kraftwerke wurden von den Kantonen als sanierungspflichtig eingestuft und sind bis ins Jahr 2030 zu sanieren.

Die Sanierung ist eine grosse Aufgabe. Um die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effektiv und effizient einzusetzen, ist eine enge Zusammenarbeit aller Akteure wichtig. Ganz zentral sind der Erfahrungsaustausch und der gemeinsame Lernprozess.

In unserem Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Umwelt finanziert wird, unterstützen wir die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft mit drei Kernaufgaben: Zum einen begleiten wir die Wirkungskontrollen an sanierungspflichtigen Kraftwerken wissenschaftlich. Zum anderen leiten und initiieren wir Projekte zur Klärung offener Fragen mittels angewandter Forschung. Schliesslich unterstützen wir, in Zusammenarbeit mit der WassderAgenda21, den Wissensaustausch und -transfer mit Literaturarbeiten und Workshops.

Finanzierung / Partner