Abteilung Siedlungswasserwirtschaft

Connect-HDL: Die Rolle städtischer blau-grüner Infrastrukturen für die Biodiversität

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Blue-Green Biodiversity,  der interdisziplinären Biodiversitätsforschung von WSL und Eawag, die sich auf die Artenvielfalt an der Schnittstelle von aquatischen und terrestrischen Ökosystemen konzentriert.

Der Mensch hat während des Anthropozäns seine Umwelt in einem beispiellosen Tempo umgestaltet und dadurch die Artenvielfalt weltweit verringert. Der Verlust an Lebensraum, Habitatqualität und Habitatfragmentierung durch die zunehmende Verstädterung und landwirtschaftliche Produktivität werden mit dem Verlust der Biodiversität in Verbindung gebracht. Maßnahmen wie Blau-Grüne Infrastrukturen (BGI), die als Instrumente für die Bereitstellung von Grünflächen, den Schutz von Wasserwegen und von der Natur inspirierte technische Infrastrukturen definiert werden, sind neuartige Gegenmaßnahmen. Quantitative Instrumente stehen zur Verfügung, um die biologische Vielfalt durch funktionale Konnektivität zu bewerten und die Planung von BGI in Städten (z. B. mit der Software UrbanBEATS) zu unterstützen. Dennoch ist unser Verständnis darüber, wie menschliche Siedlungsmuster die funktionale Konnektivität [MM2] in räumlichen Landschaftskontexten beeinflussen, nach wie vor begrenzt.

Das Projekt ‘Connect-HDL’ konzentriert sich auf die Rolle der Konnektivität städtischer Landschaften für die biologische Vielfalt von Amphibien. Die Kantone Aargau und Zürich, die durch unterschiedliche Siedlungsmuster charakterisiert sind, werden als Fallstudien herangezogen. Das Projekt will untersuchen, wie wir in vom Menschen dominierten Landschaften (human dominated landscapes, HDL) die Biodiversität bereichern können. Im Zentrum stehen die folgenden drei Forschungsfragen:

  1. Welche Rolle spielt die urbane Form und blau-grüne Infrastrukturen bei der funktionalen Vernetzung von Stadt- und Agrarlandschaften?
  2. Können wir verfügbare Raum- und Fernerkundungsdaten nutzen, um funktionale Konnektivität- «Hotspots / Coldspots»  und Möglichkeiten für BGI-Maßnahmen zu identifizieren?
  3. Ist es möglich, dass strategisch geplante städtische Umgebungen die biologische Vielfalt bereichern?

Durch die Integration der Wissenschaft der ökologischen Bewertung (WSL), der städtischen BGI-Planung (Eawag) und der räumlichen Modellierung (Eawag & WSL) wird die strukturelle und funktionale Konnektivität im gesamten Untersuchungsgebiet quantifiziert.

In dieser Zeit des starken Umweltwandels und der Biodiversitätskrise ist es vorrangig, gut vernetzte Metapopulationen zu erhalten, indem angepasst konzipierte Netzwerke von Blau-Grün-Systemen im gesamten HDL-Gebiet unter Berücksichtigung der grossen Vielfalt in der Lebensgeschichte und der ökologischen Merkmale der Amphibien eingesetzt werden.

 

   

Projektinhaber

Kontakt

Dr. Giulia Donati Post-Doktorandin, Gruppe: PEGO Tel. +41 58 765 5484 E-Mail senden

Zusammenarbeit

Projektdauer

September 2020 - August 2021

Finanzierung

BGB 2020 Eawag - WSL