Abteilung Siedlungshygiene und Wasser für Entwicklung
Strategien zur Verringerung der Rekontamination von behandeltem Wasser während Transport und Aufbewahrung
Unter hygische schwierigen Bedingungen kann Wasser, das an der Quelle oder am Brunnen sauber zur Verfügung gestellt wird während dem Transport oder der Aufbewahrung wieder verkeimt werden. Die Verfügbarkeit von Produkten und Ansätzen zur Verringerung dieser Rekontaminationsrisiken ist von großer Bedeutung, um sicheres Wasser am Ort des Verbrauchs zu gewährleisten. Sauberes Trinkwasser ist ein entscheidender Indikator für die Erreichung des SDG 6.1. Um einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels zu leisten, experimentieren wir mit verschiedenen Ansätzen zur Verbesserung der sicheren Aufbewahrung des Trinkwasser. Methoden, die wir evaluieren, um das Wiederverkeimungsrisiko zu reduzieren sind z. B. die Sekundärdesinfektion mit UV-C-LEDs, die in die Lagerbehälter integriert wurden oder die Installation von kostengünstigen passiven Chlorierungssystemen in die Trinkwasserversorgung. Ausserdem testen wir verbesserte, reinigungsfreundlichere Designs für Behälter, die verwendet werden für den Transport und die Aufbewahrung von Trinkwasser, und angepasste Reinigungstrategien.
Einfluss von Behälterdesign und Reinigung auf die Verringerung des Rekontaminationsrisikos
Trinkwasser wird während des Transports und der Lagerung häufig rekontaminiert, wenn Wasser in verschmutzte Wasserbehälter gefüllt wird. Die Konstruktion des Behälters wirkt sich auf die Wasserqualität aus. Die Behälter werden oft ebenerdig aufbewahrt, so dass sie für Kinder und Tiere leicht zugänglich sind, was den Eintrag von Krankheitserregern in die Gefässe begünstig und ein Grund für die Verschlechterung der Wasserqualität sein kann. Daher ist es wichtig, die Behälter mit Deckeln zu versehen und sie erhöht zu lagern. Während der Entnahme wird das Wasser oft durch den Kontakt mit verschmutzten Händen, Tassen und Schöpflöffeln verdorben. Der Kontakt zwischen den Händen und dem Wasser im Container kann durch den Einbau eines Ausgusses zur Wasserentnahme aus den Behältern verhindert werden.
Behälter mit engen Öffnungen verhindern den Kontakt mit möglichen Kontaminationsquellen und verringern damit das Rekontaminationsrisiko, erschweren aber auch die systematische Reinigung der Behälterinnenwände. Die regelmäßige Verwendung von Trinkwasserbehältern ohne ordnungsgemäße Reinigung führt zur Bildung eines Biofilms im Behälter. Dieser Biofilm beherbergt Bakterienkolonien, bietet ihnen Nahrung für ihr Wachstum, schützt sie vor der Desinfektion und verbraucht freies Restchlor, wodurch das Risiko einer Verunreinigung des Wassers, das in die Behälter gefüllt wird, steigt.
In diesem Projekt arbeiten wir mit der lokalen Bevölkerung, lokalen Nichtregierungsorganisationen in Uganda und Kenia sowie mit der Zürcher Hochschule der Künste zusammen. Das Ziel der Zusammenarbeit ist, die Wirkung der Sekundärdesinfektion in Kombination mit optimal designten Wasserbehältern auf die Wasserqualität zu bewerten.
Passive Chlorierung im Trinkwasserversorgungssystem
In diesem Projekt arbeiten wir mit der lokalen Bevölkerung und den Nichtregierungsorganisationen Get Water Uganda, Helvetas Swiss Intercooperation in Nepal und Sandec's Water Supply and Treatment Goup zusammen, um folgende Themen zu evaluieren:
a) die technische Leistung verschiedener kostengünstiger Designs von nichtelektrisch betriebenen Chlorierungsanlagen für Trinkwasserversorgungssysteme auf Systemebene (Konsistenz der Dosierung, Haltbarkeit des Produkts, Betriebs- und Wartungsanforderungen, Wasserqualität),
b) Geschäftsmodell für den Betrieb solcher Anlagen (anfängliche und wiederkehrende Kosten, Modelle zur Erzielung von Einnahmen im Hinblick auf verschiedene Interessengruppen, Managementkonzepte, Verfügbarkeit von Produkten und Ersatzteilen)
c) Nutzerperspektiven (Akzeptanz, Geschmackswahrnehmung und Bereitschaft, für zusätzliche Kosten zu zahlen)
d) Evaluation von passiver Chlorierung in Trinkwasserversorgungssystemen im Vergleich zu Trinkwasserbehandlung im Haushalt und Auswirkung auf die konsumierte Trinkwasserqualität und auf die Gesundheit von Kindern