Abteilung Siedlungswasserwirtschaft
Benefit: Blaugrüne Regenwasserinfrastruktur trifft auf Biodiversität in der Stadt
Bewertung der Wirksamkeit der städtischen blau-grünen Infrastruktur zur Förderung der Biodiversität durch die Schaffung von Habitaten.
Dieses Projekt leistet einen Beitrag zur Forschungsinitiative Blue Green Biodiversity – eine Eawag-WSL-Kooperation mit dem Schwerpunkt Biodiversität an der Schnittstelle von aquatischen und terrestrischen Ökosystemen.
Zusammenfassung
Da der Verlust der Biodiversität weltweit immer schneller voranschreitet, müssen Städte so umgestaltet werden, dass sie sie erhalten. Gleichzeitig müssen sie die wachsende Bevölkerung vor Bedrohungen wie Überschwemmungen und extremer Hitze schützen. Eine blau-grüne Regenwasserinfrastruktur (BGI), ein räumlich verteiltes System von BGI-Elementen wie städtischen Fliessgewässern, Pflanzenkläranlagen oder Gründächern, könnte diese vielfältigen Herausforderungen gemeinsam angehen. Allerdings wurden die integrierten und quantitativen Methoden, die zur Lösung dieser Herausforderungen erforderlich sind, bisher nicht in den BGI-Designprozess integriert, der sich in der Regel nur auf die Bewirtschaftung von städtischem Regenwasser konzentriert. Benefit ist ein trans- und interdisziplinäres Projekt, das darauf abzielt, systematisch und quantitativ zu untersuchen, wie einzelne Lebensräume als BGI-Elemente gestaltet werden können, die Teil eines multifunktionalen, verteilten BGI-Systems sind. Wir werden das Wissen von Interessenvertretern und Daten von semiaquatischen und terrestrischen Organismen kombinieren, um ein Artenverteilungsmodell für Zürich zu entwickeln, das die Fähigkeit verschiedener Arten von BGI bewertet, die Artenvielfalt zu erhöhen. Aufbauend auf der 30-jährigen Geschichte von städtischen Bächen und begrünten Dächern in Zürich werden wir den aktuellen Stand der Wirksamkeit von BGI für die Artenvielfalt bewerten und dann untersuchen, wie verschiedene zukünftige Szenarien die Wirksamkeit von BGI im Laufe der Zeit verändern oder zu möglichen Kompromissen führen könnten, z. B. bei Mücken. Schliesslich werden wir anhand einer gezielten Stichprobenkampagne bewerten, wie neue Informationen, auch durch eDNA-Proben, die Vorhersage der Artenverteilung verbessern können. Wir werden ermitteln, welche Informationen zur Verbesserung der Modellgenauigkeit für künftige Bewertungen der biologischen Vielfalt unerlässlich sind. In diesem Projekt wird ein innovativer Ansatz entwickelt, der Ingenieur- und Ökowissenschaften integriert, um BGI quantitativ zu konzipieren, die gemeinsam biodiverse und klimaresistente Städte unterstützen.
Teilprojekte
1. Post-doc: Modellierung der Fähigkeit der blau-grünen Infrastruktur zur Verbesserung der städtischen Biodiversität in einem aktuellen und zukünftigen Klima
In diesem Projekt wird ein Artenverteilungsmodell verwendet, um das Vorkommen von vier Gruppen semiaquatischer und terrestrischer Organismen (Libellen, Heuschrecken, Amphibien und Vögel) in verschiedenen Arten von BGI in Zürich zu bewerten.
2. PhD: Einsatz von eDNA zur Bewertung der Wirksamkeit von blau-grüner Infrastruktur auf die Artenvielfalt in Zürich
Im Rahmen dieses Projekts werden mithilfe von eDNA-Proben und Laboranalysen neue ökologische Informationen über die BGI in der Stadt Zürich gesammelt. Diese Informationen werden verwendet, um Vorhersagen über die Wirksamkeit der BGI zur Verbesserung der Biodiversität zu aktualisieren.
3. MSc: Ökologische Qualität von offenen Fliessgewässern in der Stadt Zürich
Dieses Projekt bewertet die ökologische Qualität der Vegetation in städtischen Bächen in Zürich anhand von Feldproben.