Hydrobiologisches Laboratorium in Kastanienbaum

1916 gründete die Naturforschende Gesellschaft Luzern (NGL) in Kastanienbaum ein «Hydrobiologisches Laboratorium». Die Tiefen des Sees sollten nicht länger unerforscht bleiben und für die schon zuvor durchgeführten Kurse über Algen, Wasserpflanzen und Fische, aber auch über den Chemismus und die Physik des Sees wollte man einen gut ausgerüsteten Standort haben. 1960 – in einer Zeit, als es um die Sauberkeit der Schweizer Gewässer nicht sehr gut stand - wurde die etwas in die Jahre gekommene Einrichtung von der Eawag übernommen. Zahlreiche Mittelschulklassen haben hier ihre Biologie-Fachwochen verbracht. Heute arbeiten über 100 Forschende aus aller Welt in den laufend modernisierten Gebäuden. Aus dem kleinen Labor ist das Kompetenzzentrum für Ökologie, Evolution und Biogeochemie geworden.
Im Jahr 2016 feierte die Eawag das 100-jährige Bestehen des Hydrobiologischen Laboratoriums mit verschiedenen Anlässen für die breite Öffentlichkeit und Fachleute.
Chronik
Einige Stationen des Hydrobiologischen Laboratoriums:
1960
Übernahme durch Eawag: Die NGL bietet das Labor der ETH an. Ab 1959 betreibt es die Eawag probehalber und nimmt 1960 die Schenkung an. Der damalige Eawag-Direktor Otto Jaag baut das Labor um und vergrössert es bis 1964 mit Hilfe der „Stiftung der Wirtschaft zur Förderung des Gewässerschutzes in der Schweiz“.
1996
Umbau und Renovation des „Seeheims“: Die ehemalige Villa am See wird innen und aussen vollständig renoviert und den Bedürfnissen der Forschung angepasst. Im Erdgeschoss entsteht ein Mehrzweckraum für Kurse und in den Obergeschossen Büros und Unterkünfte. Ein Teil des Gartens wird neu der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
2004
Fischereiberatung startet: Ein grosses Forschungsprojekt zu den Ursachen des Fischrückgangs in der Schweiz (Fischnetz, 1998-2004) hat dazu geführt, dass die Eawag gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt und dem Schweizerischen Fischereiverband eine Fischereiberatungsstelle lanciert hat. Ein Bindeglied zwischen Forschung und Praxis.
Links
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Erstes Gästebuch (1916-1964) [25 MB]