Département Technologie des procédés
Bestimmung von Mikroplastik in Fliessgewässern

Die hohe Persistenz von Kunststoffen in der Umwelt in Kombination mit derer unsachgemässen Entsorgung führt zur Anreicherung dieser neunen Materialien in verschiedenen Umweltkompartimenten. Unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung (v.a. UV-B Strahlung) und mechanischer Beanspruchung (z.B. durch Wellenbewegung am Stand oder Pumpleistungen in Abwassersystemen), werden makroskopische Kunststoffteilchen in mikroskopisch kleine Fragmente zerlegt. Alle diese Fragmente mit einer Grösse zwischen 5mm – 1µm werden unabhängige ihrer chemischen Struktur unter dem Begriff Mikroplastik (MP) zusammengefasst. Fragmente <1µm werden als Nanoplastik bezeichnet. Das Vorkommen von Nanoplastik in der Umwelt ist aber infolge von analytischen Schwierigkeiten noch weitgehend ungeklärt. Eine vom Bafu finanzierte Arbeit zur Quantifizierung von MP in Klärschlämmen (Vertrags-Nummer: 20.0093.PJ / C3DDE1CBA), hat zum Ziel, die MP Einträge von Kläranlagen in Fliessgewässer abzuschätzen. Als Ergänzung zu dieser in Form einer Doktorarbeit ausgetragenen Klärschlammstudie, soll der MP Gehalt in ausgewählten Fliessgewässern experimentell evaluiert werden.
Bei der Beprobung von Fliessgewässern besteht die Herausforderung darin, MP aus grossen Mengen von Wasser (wir gehen von x 1000 Liter aus) zu isolieren und auf geeignete Probenträger abzuscheiden. Ein vielversprechender Ansatz könnten Trommelsiebe, wie sie z.B. in der Abwassertechnik eingesetzt werden, darstellen. Diese Technik ermöglichst eine quasi-kontinuierliche Trennung der Feststoffe von der Flüssigphase. Dabei können Stahlsiebe mit einer Maschenweite von 15-20 µm eingesetzt werden.
In einer ersten Stufe wurde die Machbarkeit abgeklärt und verschiedene Methoden der Beprobung (Trommelsieb, Druckfiltration, Flaschenproben) von MP aus Fliessgewässern getestet (Vertrags-Nummer: 06.0074.PZ / B74541A19). Eine modifizierte, mobile Trommelsiebanlage wird innerhalb dieses Projektes angefertigt und danach an ausgewählten NADUF Standorten eingesetzt werden. Derzeit erfolgt eine Beprobung der Flüsse Rhone und Rhein.