Département Chimie de l’environnement
Filtration mit granulierter Aktivkohle (GAK) zur Elimination von Mikroverunreinigungen

Die Behandlung mit Pulveraktivkohle (PAK) und Ozonung sind etablierte Methoden für die erweiterte Abwasserbehandlung, um das neue Schweizer Gewässerschutzgesetz zur Entfernung von Mikroverunreinigungen zu erfüllen. Später wurde die Filtration mit granulierter Aktivkohle (GAK) getestet und unter bestimmten Bedingungen als wirtschaftlich konkurrenzfähig befunden. Eine minimale Leerbett-Kontaktzeit (EBCT) von 20 Minuten ist wichtig, um eine gute Leistung zu erzielen. Darüber hinaus haben der DOC, der industrielle Beitrag zum Abwasser und Regenereignisse einen großen Einfluss auf die Leistung und Lebensdauer der GAK-Filter. Durch eine Vorbehandlung mit niedrigen Ozondosen lässt sich die Lebensdauer eines GAK-Filters mindestens verdoppeln, und auch eine PAK-Vorbehandlung wurde erfolgreich getestet. Um die Dynamik der Einträge und Elimination von Mikroverunreinigungen in GAK-Filtern bei Regenereignissen besser zu verstehen, führten wir online-LC-HRMS-Messungen (hochauflösende Massenspektrometrie) mit dem MS2field-Messgerät durch, was Messungen in grosser zeitlichen Auflösung erlaubt.
Wir begleiten und unterstützen die Implementierung der GAK-Filtration auf der Kläranlage Glarnerland (Inbetriebnahme Mitte 2023), wo zusätzlich eine Vorbehandlung mit PAK-Dosierung in die biologische Behandlung eingesetzt wird (AK24Water Projekt). In einem weiteren Projekt wollen wir die biologischen Abbauprozesse besser verstehen, welche die sorptiven Prozesse bei der Entfernung von Mikroverunreinigungen in der GAK-Filtration nutzbringend ergänzen (Ambizione Projekt von Sema Karakurt-Fischer).