Trinkwasser

Die Qualität des Trinkwassers aufrechterhalten

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Die Versorgung damit in ausreichender Menge und Qualität ist ein Menschenrecht. Die Eawag setzt sich mit ihrer Forschung dafür ein, dass dieses Recht sowohl in der Schweiz als auch in weniger privilegierten Regionen gewährleistet werden kann – angesichts von Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Schadstoffeinträgen eine grosse Herausforderung.

Risse im Wasserschloss

Fast 150 Liter Trinkwasser pro Person verbrauchen wir in der Schweiz jeden Tag im Haushalt. 80 Prozent davon werden aus Grundwasser gewonnen, der Rest aus Seewasser. Während das Seewasser meist mehrstufig aufbereitet werden muss, kann das Grundwasser grösstenteils ohne Behandlung oder mit einer einfachen Aufbereitung als Trinkwasser verwendet werden. Aber die Versorgung mit Trinkwasser in ausreichender Qualität und Menge ist auch im Wasserschloss Schweiz keine Selbstverständlichkeit mehr.

Schadstoffeinträge erkennen und reduzieren

In landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen gelangen Nitrat und Pestizidrückstände in die Gewässer und ins Grundwasser. Das stellt die Trinkwasserversorger vor grosse Herausforderungen. Mit ihrer Forschung trägt die Eawag dazu bei, das Ausmass der Belastungen aufzudecken und Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu entwickeln.

Um den Austausch zwischen Forschung, Praxis und Behörden zu diesen Themen zu fördern, betreibt die Eawag zusammen mit dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) die Plattform Wasserqualität und hat ausserdem das Schweizer Grundwasser Netzwerk CH-GNet lanciert.

Wasseraufbereitung optimieren

Neben der Reduktion von Schadstoffeinträgen in die Gewässer forscht die Eawag auch an der Wasseraufbereitung, damit trotzdem vorhandene Schadstoffe möglichst effizient entfernt werden. Dabei geht es um die Optimierung bestehender und die Erforschung neuer Aufbereitungs-Technologien, aber auch um potenzielle neue Schadstoffe wie etwa Nanoplastik.

Auch wenn qualitativ einwandfreies Trinkwasser zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangt, bergen die Gebäudeinstallationen wiederum neue Gefahren. Wird das Wasser erwärmt, können sich Legionellen bilden – Bakterien, die schwere Lungenentzündungen hervorrufen können, die sogenannte Legionärskrankheit. Wie sich diese Gefahr eindämmen lässt, untersucht ein multidisziplinäres Forschungsteam unter Leitung der Eawag im Projekt «LeCo».

Wasser wiederverwenden

Mit den durch den Klimawandel häufiger auftretenden heissen und trockenen Sommern, werden auch im Wasserschloss Schweiz Versorgungsengpässe zum Thema. Daher forscht die Eawag an der Wiederverwendung von Grauwasser – Abwasser aus Duschen, Waschmaschinen oder Geschirrspülern – das aufbereitet für die Toilettenspülung oder zum Bewässern eingesetzt werden kann. Denn nicht überall, wo wir heute Trinkwasser verwenden, ist das auch erforderlich.

Netzwerk

Wir arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen.

Die Abteilung Wasser des BAFU ist zuständig für den Schutz des Oberflächen-, Grund- und Trinkwassers.

Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Der SVGW ist die nationale Fachorganisation der Schweizer Gas-, Fernwärme- und Wasserversorgungsunternehmen.

Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW)

Expertinnen und Experten

Dr. Christian Binz
  • Dezentrale Systeme
  • Innovation
  • Globaler Wandel
  • Nachhaltige Transitionen
  • Siedlungswasserwirtschaft
Dr. Frederik Hammes
  • Biofilme
  • Durchflusszytometrie
  • Legionellen
  • Mikrobiologie
  • Sensoren
Prof. Dr. Juliane Hollender
  • Analytische Methoden
  • Biologischer Abbau
  • Bioakkumulation
  • Grundwasser
  • Massenspektrometrie
Dr. Stephan Hug
  • Arsen
  • Fest-Flüssig-Grenzflächen
  • Grundwasser
  • Spektroskopische Methoden
Dr. Tim Julian
  • Mikroben
  • Siedlungshygiene
Prof. Dr. Rolf Kipfer
  • Edelgase
  • Isotope
Prof. Dr. Mario Schirmer
  • Grundwasser
  • Hydrogeologie
  • Modellierung
  • Oberflächengewässer
Dr. Andreas Voegelin
  • Abwasser
  • Arsen
  • Fest-Flüssig-Grenzflächen
  • Geogene Spurenstoffe
  • Nanopartikel
  • Spektroskopische Methoden
  • Wasseraufbereitung
Prof. Dr. Urs Von Gunten
  • Oxidationsverfahren
  • Ozonung
  • Trinkwasser
  • Wasseraufbereitung
Prof. Dr. Lenny Winkel
  • anorganische Verunreinigungen
  • Arsen
  • Grundwasser
  • Organische Verunreinigungen
  • Sedimente
  • Selen

Wissenschaftliche Publikationen

Lee, Y.; Sedlak, D. L.; von Gunten, U. (2023) Oxidative water treatment: the track ahead, Environmental Science and Technology, 57(47), 18391-18392, doi:10.1021/acs.est.3c07785, Institutional Repository
Minakata, D.; von Gunten, U. (2023) Predicting transformation products during aqueous oxidation processes: current state and outlook, Environmental Science and Technology, 57(47), 18410-18419, doi:10.1021/acs.est.3c04086, Institutional Repository
la Cecilia, D.; Philipp, M.; Kaegi, R.; Schirmer, M.; Moeck, C. (2024) Microplastics attenuation from surface water to drinking water: impact of treatment and managed aquifer recharge – and identification uncertainties, Science of the Total Environment, 908, 168378 (12 pp.), doi:10.1016/j.scitotenv.2023.168378, Institutional Repository

Titelbild: Filterbrunnen der Wasserversorgung Zürich im Hardhof. (Foto: Eawag, Urs von Gunten)